Wahllokale, Kandidaten, Parteien Was Sie zur Bundestagswahl 2021 in Mönchengladbach wissen müssen

Mönchengladbach · Am 26. September 2021 findet die Bundestagswahl statt. Wer tritt in Mönchengladbach an? Wie schnitten die Parteien vor vier Jahren ab? Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Eckdaten.

Welcher Wahlkreis gehört zu Mönchengladbach?

Mönchengladbach gehört zum Wahlkreis 109, der in dieser Form seit 2013 besteht. 2002 bis 2009 hatte der Wahlkreis die Nummer 110, von 1980 bis 1998 die Nummer 78. Von 1965 bis 1976 umfasste der Wahlkreis mit der Nummer 79  und , davor umfasste er die eigenständigen Städte Rheydt, Mönchengladbach und Viersen. Dem Wahlkreis in seinem aktuellen Zuschnitt  gehörten bei der letzten Bundestagswahl am 24. September 2017 insgesamt 190.552 Wahlberechtigte an. Bis auf 1998, als die SPD-Kandidatin Hildegard Wester 47,7 Prozent der Stimmen holte und damit direkt siegte, ging der Wahlkreis immer an die Kandidaten der CDU.

Wer ist alles wahlberechtigt?

Alle Deutschen, die am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet haben, mindestens drei Monate vor dem Wahltermin (also vor dem 26. Juni 2021) in Deutschland ihren Hauptwohnsitz haben oder sich sonst gewöhnlich aufhalten und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind. Nach Angaben der Stadt sind dies auch in diesem Jahr in Mönchengladbach rund 190.000 Bürger.

Wann öffnen die Wahllokale in Mönchengladbach?

Die Wahllokale öffnen am Wahlsonntag, 26. September 2021, wie gewohnt in der Zeit von 8 bis 18 Uhr.

Wie finde ich das richtige Wahllokal in Mönchengladbach?

Zur Kommunalwahl im vergangenen Jahr gab es weniger Stimmbezirke als sonst üblich. Diese Möglichkeit räumte das Land ein, weil man wegen der Corona-Pandemie mit weniger Urnenwählern als sonst rechnete. In Mönchengladbach wurde daraufhin die Zahl der Stimmbezirke (also der Wahllokale) von sonst 180 auf 132 reduziert. Zur Bundestagswahl 2021 besteht diese Möglichkeit aber nicht, teilte Stadtsprecher Dirk Rütten mit. „Von daher wird es zur Bundestagswahl wieder 180 Stimmbezirke geben.“ Diese sind in rund 120 Standorten untergebracht. Das Wahllokal wird den Wählern mit der Wahlbenachrichtigung mitgeteilt. Zudem werde kurz vor der Wahl auf der städtischen Internetseite wieder der interaktive Wahllokalfinder freigeschaltet.

Was passiert, wenn man seine Wahlbenachrichtigung verloren hat?

Wer eine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, ist bereits in das Wählerverzeichnis eingetragen worden. Verliert man diese Wahlbenachrichtigung, kann man trotzdem wählen gehen, und zwar, indem man sich im Wahlraum mit dem Personalausweis oder Reisepass ausweist. Wer jedoch keine Wahlbenachrichtigung bekommen hat, steht möglicherweise nicht im Wählerverzeichnis und sollte sich an das Wahlamt der Heimatstadt wenden.

Wie kann man Briefwahl beantragen?

Rund vier Wochen vor dem Wahltermin werden wieder die Wahlscheinbüros im Vitus-Center und im Rathaus Rheydt öffnen. Dort kann die Briefwahl beantragt werden, aber dort kann auch schon vorab die Stimme abgegebenen werden. Aber auch online kann der Briefwahlantrag gestellt werden, dazu wird es wieder einen Web-Wahlschein über die städtische Homepage geben. Diese Möglichkeit werde etwa drei bis vier Wochen vor der Wahl freigeschaltet.

Wer sind die Direktkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien, die man über die Erststimme wählen kann? Was muss man über sie wissen?

Für die CDU tritt Günter Krings an. Der 51-jährige Rechtsanwalt ist bereits seit 2002 Mitglied des Bundestags. Als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium des Inneren und als Vorsitzender der mitgliederstarken NRW-Landesgruppe in der Bundestagsfraktion ist er ein Schwergewicht in der Bundespolitik. Krings ist zudem CDU-Bezirksvorsitzender.

Für die SPD geht wieder Gülistan Yüksel ins Rennen. Die 59-Jährige wurde in der Türkei geboren und kam 1970 nach Deutschland. Sie war Taxi-Unternehmerin, bevor sie 2013 über die SPD-Landesliste erstmals in den Bundestag einzog. Politisch war sie zuvor gewähltes Mitglied im Mönchengladbacher Integrationsrat, 19 Jahre als Vorsitzende des Gremiums. Fast elf Jahre war sie außerdem Mitglied des Stadtrats in Mönchengladbach. Für ihr ehrenamtliches Engagement erhielt Yüksel 2007 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Für die Bundestagswahl am 26. September steht Yüksel auf Platz 22 der Landesliste. Aktuell gehören dem Bundestag 40 Abgeordnete aus NRW an.

Die Grünen schicken Kathrin Henneberger in Mönchengladbach ins Rennen. Die 33-Jährige war Bundessprecherin der Grünen Jugend und hat sich vor allem als Klimaschutz-Aktivistin einen Namen gemacht. Sie lebte bis vor Kurzem in Erkelenz und hat sich vor allem gegen den Braunkohletagebau Garzweiler II engagiert, war eine der Pressesprecherinnen des Klimabündnisses „Ende Gelände“. Mit Platz 20 auf der NRW-Liste hat Henneberger angesichts der aktuellen Umfragewerte der Grünen gute Aussichten, in das Bundesparlament einzuziehen.  

Für die FDP wirbt Peter König als Direktkandidat um Wählerstimmen bei der Bundestagswahl. Bis er in den Ruhestand trat, arbeitete König – Jahrgang 1950 - als Diplom-Ingenieur als leitender Angestellter in einem internationalen Maschinenbauunternehmen, leitete dort unter anderem den IT-Bereich. Digitalisierung und Entbürokratisierung gehören zu seinen zentralen Themen. Er führt die Liberalen im Bezirk Süd (Rheydt) und ist seit 2018 stellvertretender Kreisvorsitzender in Mönchengladbach. König ist Zählkandidat, ohne Aussicht auf Einzug in den Bundestag.

Die Linke hatte sich eigentlich schon auf Vorstandssprecher Sebastian Merkens als Direktkandidaten festgelegt, der im vergangenen Jahr auch Oberbürgermeister-Kandidat gewesen war. Doch Merkens trat davon im April zurück aus Protest gegen die NRW-Liste der Partei, die von Sahra Wagenknecht auf Platz eins angeführt wird. Daraufhin schrieb Merkens im sozialen Netzwerk Facebook: „Ich möchte euch bitten, meine Direktkandidatur zur Bundestagswahl zurückzunehmen. Bitte stellt jemanden auf, der absolut hinter dieser Liste steht. Ich werde euch bei allem unterstützen, aber ich möchte mein Gesicht dafür nicht hergeben.“ Bisher (Stand Ende August) hat der Kreisverband keinen neuen Direktkandidaten nominiert.

Die AfD geht mit dem Direktkandidaten Peter Müller in den Bundestagswahlkampf. Der 59-jährige Industriekaufmann fokussiert sich thematisch auf die Sicherheitspolitik vor Ort. Auch ein „sofortiger Stopp der Energiewende“ gehört zu seinen Zielen.

Welche Parteien kann man über die Zweitstimme wählen?

Wie hoch war die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl 2017 in Mönchengladbach?

Die Wahlbeteiligung in Mönchengladbach lag bei der Bundestagswahl im Jahr 2017 bei 69,3 Prozent.

Wie haben die Abgeordneten aus Mönchengladbach 2017 abgeschnitten?

Günter Krings (CDU) bekam 44,3 Prozent der Stimmen, Gülistan Yüksel (SPD) 24,4 Prozent, Peter Walter (Grüne) 6 Prozent, Stefan Dahlmanns (FDP) 7,8 Prozent, Holger Hexgen (AfD) 9,1 Prozent, Sebastian Merkens (Linke) 6,8 Prozent und Sina Houben (Die Partei) 1,5 Prozent.

Wie haben die Parteien in Mönchengladbach 2017 abgeschnitten?

Die CDU holte 35,8 Prozent (-7,9 Punkte zu 2013), SPD 23,3 Prozent (-4,8), Grüne 6,2 Prozent (+0,1), FDP 13,7 Prozent (+7,8), AfD 9,5 Prozent (+5,3), Linke 7,4 Prozent (+0,9) und Sonstige 4,1 Prozent.

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