Wahllokale, Kandidaten, Parteien Was Sie zur Bundestagswahl 2021 in Neukirchen-Vluyn wissen müssen

Am 26. September sind die Wahlberechtigten aufgerufen, einen neuen Deutschen Bundestag zu wählen. Wir erklären, worum es dabei geht und was Sie dazu wissen müssen.

 Wahlplakate aus dem Bundestagswahlkampf 2017. SPD-Kandidatin im Wahlkreis 114 war damals Elke Buttkereit aus Neukirchen-Vluyn.

Wahlplakate aus dem Bundestagswahlkampf 2017. SPD-Kandidatin im Wahlkreis 114 war damals Elke Buttkereit aus Neukirchen-Vluyn.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Zu welchem Wahlkreis gehört Neukirchen-Vluyn?

Neukirchen-Vluyn gehört zum Wahlkreis 114 Krefeld II-Wesel II. Dazu gehören außerdem die Stadt Moers sowie die Krefelder Stadtbezirke Nord, Hüls, Mitte und Ost.

Wie finde ich das richtige Wahllokal?

Zur Stimmabgabe ist das Stadtgebiet in insgesamt 24 Stimmbezirke (mit Briefwahlbezirken) eingeteilt. Wahlberechtigte Personen erhalten von der Stadt ab Mitte August eine Wahlbenachrichtigung. Auf ihr wird das Wahllokal angegeben. Zudem wird auf der Homepage der Stadt, www.neukirchen-vluyn.de vor der Bundestagswahl wieder ein „Wahllokalfinder“ freigeschaltet. Wer dort seine Wohnadresse eingibt, erhält Angaben zum Wahllokal.

Wann öffnen die Wahllokale?

Die Wahllokale werden am Wahltag von 8 bis 18 Uhr geöffnet sein. Danach beginnt die Auszählung der abgegebenen Stimmen.

Was passiert, wenn man seine Wahlbenachrichtigung verloren hat?

Wer eine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, ist bereits in das Wählerverzeichnis eingetragen worden. Verliert man diese Wahlbenachrichtigung, kann man trotzdem wählen gehen, und zwar, indem man sich im Wahlraum mit dem Personalausweis oder Reisepass ausweist. Wer jedoch keine Wahlbenachrichtigung bekommen hat, steht möglicherweise nicht im Wählerverzeichnis und sollte sich an das Wahlamt der Heimatstadt wenden.

Wie kann man Briefwahl beantragen?

Wer seine Stimme nicht am Wahltag selbst im Wahllokal abgeben möchte, kann eine Briefwahl beantragen. Das ist schriftlich oder persönlich im Rathaus der Stadt möglich, allerdings erst nach Zugang der Wahlbenachrichtigung. Ein Vordruck des Antrags ist auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung zu finden. Dieser muss ausgefüllt und an die zuständige Gemeindebehörde übermittelt werden (persönlich, per Fax oder E-Mail; teilweise auch online möglich). Der Antrag kann aber auch beim Wahlamt oder auf der Internetseite der Stadt angefordert werden. Der Bundeswahlleiter empfiehlt, den Antrag so frühzeitig wie möglich zu stellen. Der Schein für die Briefwahl kann bis zwei Tage vor der Wahl, in dem Fall Freitag, 24. September, 18 Uhr, beantragt werden.

Wer sind die Direktkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien, die man über die Erststimme wählen kann?

Mit der Erststimme werden die Direktkandidaten für den Bundestag gewählt. Der Kandidat, der in seinem Wahlkreis die einfache Mehrheit erhält, wird also automatisch Bundestagsabgeordneter.

Die CDU geht erneut mit Kerstin Radomski ins Rennen. Die Krefelderin, Jahrgang 1971, war Lehrerin (Biologie und Geographie). Sie kandidierte 2009 erstmals für den Bundestag, 2013 schaffte sie über die Liste den Einzug. Bei der Bundestagswahl 2017 gewann sie den Wahlkreis 114 erstmals für die CDU. Bis dahin war er stets fest in SPD-Hand gewesen.

 Kerstin Radomski ist bereits zum vierten Mal CDU-Kandidatin im Wahlkreis 114.

Kerstin Radomski ist bereits zum vierten Mal CDU-Kandidatin im Wahlkreis 114.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die SPD setzt auf Jan Dieren. Der Jurist aus Moers, Jahrgang 1991 entstammt einer Moerser Politiker-Familie, sein Vater Mark Rosendahl war Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat. Dieren ist bereits mit 16 in die SPD eingetreten und war aktiver Juso, unter anderem im Bundesvorstand der Nachwuchsorganisation der Sozialdemokraten.

 Jan Dieren aus Moers möchte den Wahlkreis für die SPD „zurückerobern“.

Jan Dieren aus Moers möchte den Wahlkreis für die SPD „zurückerobern“.

Foto: SPD

Ulle Schauws aus Krefeld, geboren 1966, tritt erneut für die Grünen an. Wie Radomski kandidierte die Film- und Fernsehwissenschaftlerin 2009 zum ersten Mal und schaffte 2013 den Einzug über die Landesliste.

 Kandidatin der Grünen: Ulle Schauws.

Kandidatin der Grünen: Ulle Schauws.

Foto: us

Die FDP hat Michael Terwiesche aus Moers aus Moers aufgestellt. Der 58 Jahre alte Rechtsanwalt, ehemalige rVorsitzende der Liberalen im Kreis Wesel, war bereits Kandidat der FDP bei der Europawahl 2019, verpasste aber den Einzug ins Europaparlament.

 Michael Terwiesche ist FDP-Kandidat im Wahlkreis 114.

Michael Terwiesche ist FDP-Kandidat im Wahlkreis 114.

Foto: FDP

Die AfD schickt Hauke Finger in den Wahlkampf. Er lebt in Krefeld-Oppum, ist 52 Jahre alt, Bankbetriebswirt und Vater von zwei Kindern. Er ist 2. Vorsitzender des Bürgervereins Oppum, seit 2013 Mitglied der AfD, seit 2015 ohne Unterbrechung Mitglied im Vorstand des KV Krefeld der AfD, seit 2016 Mitglied im NRW-Landesfachausschuss Finanzen.

Die Linke setzt auf Sebastian Schubert, Jahrgang 1986, ledig. Schubert kommt ursprünglich aus dem Bonner Raum und ist für Ausbildung (Industriemechaniker bei Siemens) und Studium (Maschinenbau an der Hochschule Niederrhein und der Uni Duisburg) nach Krefeld gezogen. Schon länger politisch interessiert, ist er seit rund vier Jahren aktiv in der Parteipolitik. Hauptberuflich arbeitet er als Teamleiter in der Produktentwicklung bei einem mittelgroßen Industrieunternehmen am Niederrhein.

Welche Parteien kann man über die Zweitstimme wählen?

Wie hoch war die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl in Neukirchen-Vluyn?

In Neukirchen-Vluyn hatte es 2017 genau 21.235 Wahlberechtigte gegeben. Ihr Wahlrecht ausgeübt haben 16.575 Frauen und Männer, das entsprach einer Wahlbeteiligung von 78 Prozent.

Wie haben die Parteien in Neukirchen-Vluyn 2017 abgeschnitten?

Wahlsieger in Neukirchen-Vluyn war 2017 die SPD mit 36,44 Prozent der Stimmen. Auf die CDU entfielen 36,03 Prozent. Es folgten AfD mit 8,38, die Grüne mit 4,87, die Linken mit 4,75 und die Piraten mit 1,58 Prozent.

Wie haben die Abgeordneten aus Neukirchen-Vluyn 2017 abgeschnitten?

Kandidatin der SPD im Wahlkreis war 2017 Elke Buttkereit aus Neukirchen-Vluyn. Sie holte bei ihrer ersten Bundestagskandidatur 32 Prozent der Stimmen, unterlag aber der CDU-Kandidatin Kerstin Radomski aus Krefeld, die 37 Prozent holte. Damit gewann die CDU erstmals den Wahlkreis, der vorher stets fest in SPD-Hand gewesen war.

Aus Neukirchen-Vluyn traten 2017 außerdem Jochen Lobnig für die Piraten (1,4 %) sowie Elisabeth Wannenmacher für die MLPD (0,2 %) an. AfD-Kandidat Peter Müller (8,5 Prozent) wohnte in Kempen. Manfred Büddemann, der für die Linken antrat und 5,6 Prozent holte, sowie die Kandidatin der Grünen, Ulle Schauws, (6,1 %) kamen aus Krefeld. Florian Philipp Ott aus Moers holte für die FDP 8,15 Prozent der Stimmen.

Am Abend des 26. September 2021 finden Sie hier die Ergebnisse der Wahl.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort