Wahllokale, Kandidaten, Parteien Was Sie zur Bundestagswahl 2021 in Leichlingen wissen müssen

Leichlingen · Am 26. September 2021 findet die Bundestagswahl statt. Im Bundestagswahlkreis 100, zu dem Leichlingen gehört, sind die Vorbereitungen angelaufen. Neun Direktkandidaten haben sich beworben und wurden vom Kreiswahlausschuss einstimmig zur Wahl zugelassen. Die Stadt rechnet mit einem Ansturm auf die Briefwahl.

  Eine Frau macht ein Kreuz auf einem Wahlzettel.

 Eine Frau macht ein Kreuz auf einem Wahlzettel.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Zu welchem Wahlkreis gehört Leichlingen?

Die Stadt Leichlingen gehört zum Wahlbezirk 100 (Rheinisch-Bergischer Kreis). Außerdem gehören die Städte und Gemeinden Bergisch Gladbach, Burscheid, Kürten, Odenthal, Overath, Rösrath und Wermelskirchen zu diesem Wahlkreis. Im Kreis Rhein-Berg leben 283.271 Menschen. Einen Überblick über die Wahlkreise in Nordrhein-Westfalen finden Sie hier.

Im Rheinisch-Bergischen Kreis ist Landrat Stephan Santelmann (SPD) Kreiswahlleiter für die Bundestagswahl. Stellvertretender Kreiswahlleiter ist Kreisdirektor Erik Werdel (CDU). Beide wurden von der Bezirksregierung ernannt.

Wann öffnen die Wahllokale?

Die Wahllokale sind bei der Bundestagswahl von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten sind im §47 der Bundeswahlordnung festgelegt.

Wie finde ich das richtige Wahllokal?

„Wir werden die Wahllokale der Stadt Leichlingen wieder auf unserer Homepage veröffentlichen“, sagt Stadtsprecherin Rebecca Hermann. Noch ist dies nicht erfolgt (Stand 26. August).

Wann erhalte ich meine Wahlbenachrichtigung?

Die Wahlbenachrichtigungen werden durch das zuständige Rechenzentrum und deren Druckdienstleister erstellt und bis zum 5. September durch die Deutsche Post AG zugestellt. Wer bis zum 5. September keine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, sollte sich mit dem Wahlamt in Verbindung setzen (Telefon 02175 992-110 und -114 oder wahlamt@leichlingen.de).

Was passiert, wenn man seine Wahlbenachrichtigung verloren hat?

Wer eine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, ist bereits in das Wählerverzeichnis eingetragen worden. Verliert man diese Wahlbenachrichtigung, kann man trotzdem wählen gehen, und zwar, indem man sich im Wahlraum mit dem Personalausweis oder Reisepass ausweist. Wer jedoch keine Wahlbenachrichtigung bekommen hat, steht möglicherweise nicht im Wählerverzeichnis und sollte sich an das Wahlamt der Heimatstadt wenden.

Wie und wo kann man Briefwahl beantragen?

Die Stadt rechnet mit einem stärkeren Andrang bei den Briefwählern. Wer per Briefwahl wählen möchte, muss einen Antrag stellen. Ein Vordruck des Antrags ist auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung zu finden. Dieser muss ausgefüllt und an die zuständige Gemeindebehörde übermittelt werden (persönlich, per Fax oder E-Mail). Der Antrag kann ebenso auf der Internetseite der Stadt Leichlingen angefordert werden, auch schon vor dem Erhalt der Wahlbenachrichtigung. Mehr Infos dazu gibt es hier. Der Bundeswahlleiter empfiehlt, den Antrag so frühzeitig wie möglich zu stellen. Der Schein für die Briefwahl kann bis zwei Tage vor der Wahl, in dem Fall Freitag, 24. September, 18 Uhr, beantragt werden.

Ab wann kann ich persönlich meine Stimme per Briefwahl in einem Wahlamt abgeben?

Die Wahlämter der Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises öffnen einheitlich ab dem 30. August auch für Publikum. Da das Untergeschoss des Leichlinger Rathauses vom Wupperhochwasser betroffen war, stehen die dortigen Räume nicht mehr zur Verfügung. Die Stadtverwaltung will in Kürze bekanntgeben, wo Bürger in der Zeit vom 30. August bis zum 24. September persönlich ihren Briefwahlantrag abgeben können.

Wie viele Wahlberechtigte gibt es in Leichlingen?

Etwa 22.000.

Wer sind die Direktkandidaten, die man über die Erststimme wählen kann?

Neun Parteien haben ihre Abgeordneten aufgestellt: Die CDU Hermann-Josef Tebroke, die SPD Kastriot Krasniqi, die FDP Christian Lindner, die AfD Harald Weyel, die Freien Wähler Uwe Wirges, die Grünen Maik Außendorf, die Linke Isabelle Casel, die Partei Die Basis Helga Aufmkolk sowie die Partei Volt Markus Blümke.

 Hermann-Josef Tebroke tritt wieder für die CDU an.

Hermann-Josef Tebroke tritt wieder für die CDU an.

Foto: Laurence Chaperon

Hermann-Josef Tebroke (57) bewirbt sich zum zweiten Mal um einen Sitz im Bundesparlament. Er ist seit 2017 direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis 100. Der promovierte Diplom-Kaufmann war Professor für Finanzen in Hamburg und Bayreuth. Seit 2001 lebt er mit seiner Familie in Lindlar, war dort ab 2004 Bürgermeister und ab 2011 Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises.

 Kastriot Krasniqi setzte sich bei der SPD durch.

Kastriot Krasniqi setzte sich bei der SPD durch.

Foto: Blackbird Visuals

Kastriot Krasniqi ist 28 Jahre alt und tritt zum ersten Mal an. Er ist gelernter Sozialversicherungsangestellter, zuvor war er auch im Wahlkreisbüro von Helene Hammelrath tätig. Politische Erfahrungen sammelte er seit 2014 im Stadtrat von Bergisch Gladbach. Er ist Vorsitzender des Integrationsrates.

 Christian Lindner möchte in seinem Heimatkreis punkten.

Christian Lindner möchte in seinem Heimatkreis punkten.

Foto: FDP

Christian Lindner wuchs in Wermelskirchen auf und trat hier 1995 der FDP bei. Der heute 42-Jährige ist seit 2013 der 14. Bundesvorsitzender der FDP seit ihrer Neugründung. Von 2000 bis 2009 und erneut von 2012 bis 2017 war er Mitglied des NRW-Landtages. Während seines Studiums war er als Unternehmer (1997 bis 2004) tätig. Seit 2009 ist er im Bundestag, teilweise auf Bundesebene auch als Generalsekretär im Einsatz. Heute ist er Fraktionsvorsitzender der FDP im Bundestag.

 Maik Außendorf tritt zum dritten Mal für die Grünen an.

Maik Außendorf tritt zum dritten Mal für die Grünen an.

Foto: Jan Jankovic

Maik Außendorf Der Diplom-Informatiker ist ein alter Hase im Bundestagswahlkampf: Nach 2013 und 2017 kandidiert er nun für die Bündnisgrünen zum dritten Mal. Der 50-Jährige ist verheiratet und hat zwei Kinder; Er ist Mitgründer und Geschäftsführer von IT-Beratungs- und Software-Firmen. Seit 2014 ist er im Stadtrat von Bergisch Gladbach; auf der Landesliste steht er auf Platz 18.

 Die Linke Rhein-Berg hat Isabelle Casel aufgestellt.

Die Linke Rhein-Berg hat Isabelle Casel aufgestellt.

Foto: privat

Isabelle Casel (50) tritt für die Linke an. Sie ist freiberufliche Künstlerin, politische Aktivistin vor allem in der Friedensbewegung und Referentin. Sie war Kandidatin für die Europawahl 2009 und hat zu Gesellschaftsstudien 58 Länder bereist.

 Möchte zum 2. Mal für die AfD einziehen: Harald Weyel.

Möchte zum 2. Mal für die AfD einziehen: Harald Weyel.

Foto: Achim Melde

Harald Weyel bewirbt sich zum ersten Mal als Direktkandidat für die AfD im Kreisgebiet. Er ist seit 2017 Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Damals kandidierte er für die Landesliste seiner Partei und rückte mit dem Listenplatz 3 – nach seinen Aussagen gegen den Widerstand der Parteispitze – ins Parlament ein. Der 61-Jährige ist Professor der Betriebswirtschaft, geschieden und hat eine Tochter.

 Uwe Wirges kandidiert erstmals für die Freien Wähler.

Uwe Wirges kandidiert erstmals für die Freien Wähler.

Foto: Freie Wähler

Uwe Wirges ist von den Freien Wählern im Rheinisch-Bergischen Kreis aufgestellt worden. Der 59-Jährige ist Polizeihauptkommissar und kennt sich daher in der Kreisstadt und dem Kreis wie kaum ein anderer aus. Für die Freien Wähler ist er als sachkundiger Bürger in Bergisch Gladbacher Ratsausschüssen tätig.

 Helga Aufmkolk, 62 Jahre, ist Direktkandidatin für die Partei "dieBasis".

Helga Aufmkolk, 62 Jahre, ist Direktkandidatin für die Partei "dieBasis".

Foto: privat

Helga Aufmkolk (62) tritt an die neue Basisdemokratische Partei Deutschland Die Basis. Die Partei wurde im Juli 2020 gegründet. im Kreis am 17. März 2021 von 30 Mitgliedern. Die Direktkandidatin ist Arbeits- ud Sozialsychologin und Mediatorin mit eigener Praxis. Sie ist verheiratet. Sie war früher in der FDP, dann in der AfD bis zur Abwahl von Prof. Lucke.

 Markus Blümke tritt für die Partei „Volt“ an.

Markus Blümke tritt für die Partei „Volt“ an.

Foto: Volt

Markus Blümke (48) Die neue europäische Partei Volt wird im Herbst zur Bundestagswahl antreten und hat Markus Blümke einstimmig zum Direktkandidaten für den Rheinisch-Bergischen Kreis gewählt, teilt sie mit. Der 48-Jährige wohnt in Bergisch Gladbach, ist verheiratet und hat eine elfjährige Tochter. Als Polizeibeamter kenne er die Probleme der Menschen in der Region Rhein-Berg gut. In der Politik ist er ein Neuling. „Aber das ist vielleicht meine Stärke“, sagt Blümke. „Wir denken Politik neu und anders und haben dabei stets Europa im Blick.“

Welche Parteien kann man über die Zweitstimme wählen?

Wie kann man Wahlhelfer werden?

Die Stadt hat Wahlhelfer in Leichlingen angeschrieben, die bei vorigen Wahlen bereits aktiv waren, und zur ehrenamtlichen Tätigkeit in einem der 16 Wahlvorstände in den Wahllokalen oder in bisher sechs Briefwahlvorständen im Rathaus berufen. Interessenten konnten sich auch von sich aus melden. Für die Tätigkeit am Wahltag werden 60 Euro in den Wahllokalen und 40 Euro in den Briefwahlvorständen als „Erfrischungsgeld“ gezahlt.

Wie hoch war die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl in Leichlingen?

Bei der Bundestagswahl 2017 lag die Wahlbeteiligung bei der Zweitstimme in der Blütenstadt bei 81,1 Prozent. 22.271 Leichlinger waren damals wahlberechtigt.

Wie haben die Parteien 2017 in Leichlingen abgeschnitten?

Bei den Zweitstimmen der Bundestagswahl 2017 holte die CDU 34,9 Prozent in Leichlingen, die SPD 21,9, die Grünen 8,4, die FDP 16,7, die Linke 6,8, die AfD 8,1 und sonstige Parteien 3,4 Prozent.

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