Wahllokale, Kandidaten, Parteien Was Sie zur Bundestagswahl 2021 in Bochum wissen müssen

Bochum · Am 26. September wird der neue Deutsche Bundestag gewählt. Wer tritt in Bochum an? Wie schnitten die Parteien vor vier Jahren ab? Das müssen Sie zu Ihrem Wahlkreis und den Kandidaten wissen.

Zu welchem Wahlkreis gehört Bochum?

Wann öffnen die Wahllokale in Bochum?

Die Wahllokale sind am 26. September 2021 von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Wähler dürfen auch danach noch ihre Stimmen abgeben, wenn sie sich bereits um 18 Uhr im Wahllokal befinden.

Wie findet man das richtige Wahllokal in Bochum?

Die Adresse des Wahlraums finden Wähler auf der Wahlbenachrichtigung, die die Stadt Bochum vor der Wahl per Post verschickt. Wahlberechtigte können auch in einem beliebigen Wahllokal ihres Wahlkreises wählen gehen. Dafür müssen sie jedoch vorab einen Wahlschein beantragen. Wie das geht, steht auf der Wahlbenachrichtigung.

Was passiert, wenn man seine Wahlbenachrichtigung verloren hat?

Wer eine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, ist bereits in das Wählerverzeichnis eingetragen worden. Auch wenn ein Wahlberechtigter diese Benachrichtigung verliert, kann er trotzdem wählen gehen. Denn es reicht aus, sich im Wahlraum mit dem Personalausweis oder Reisepass auszuweisen. Wer jedoch keine Wahlbenachrichtigung bekommen hat, steht möglicherweise nicht im Wählerverzeichnis und sollte sich an das Wahlamt der Heimatstadt wenden.

Wie und wo kann man in Bochum Briefwahl beantragen?

Die Unterlagen zur Briefwahl können auf mehreren Wegen beantragt werden. Die zuständige Stelle ist das Wahlbüro der Stadt Bochum. Wahlberechtigte können etwa ein bei der Wahlbenachrichtigung mitgeschicktes Formular bei der Verwaltung einreichen oder per Post zurücksenden. Zudem können sie die Unterlagen vor der Wahl elektronisch – per E-Mail oder auf der Homepage der Stadt Bochum – beantragen. Die Briefwahlunterlagen kommen dann per Post an die gewünschte Adresse.

Wer sind die Kandidaten, die man in Bochum über die Erststimme wählen kann?

Bei der CDU ist die Kandidatur Chefsache: Bochums CDU-Vorsitzender Fabian Schütz will für seine Partei in den Bundestag und tritt im Wahlkreis Bochum I an. Der 39-Jährige setzte sich auf einer Wahlkreismitgliederversammlung Ende April durch. Im zweiten Wahlkreis tritt Christoph Bußmann als Spitzenkandidat an und möchte die Wählerinnen und Wähler davon überzeugen, das Kreuz bei ihm zu setzen.

Die SPD setzt bei der anstehenden Bundestagswahl auf bekannte Gesichter: Für die Sozialdemokraten tritt Axel Schäfer für den Wahlkreis Bochum I und Michelle Müntefering für den Wahlkreis Herne – Bochum II an. Beide sind bereits im Deutschen Bundestag vertreten. „Es ist mir eine große Ehre, wieder als Kandidat aufgestellt worden zu sein“, sagte Schäfer nach der Delegiertenkonferenz im März. Müntefering sagte: „Das Ergebnis gibt mir Kraft und Schub für die Wahlen.“

Bereits im September 2020 hatte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Frithjof Schmidt angekündigt, in den Ruhestand treten zu wollen. Also musste ein Nachfolger für den Wahlkreis Bochum I her. Den Platz nimmt der 23-jährige Max Lucks ein, der von 2015 bis 2017 Landesvorsitzender der Grünen Jugend NRW und von 2017 bis 2019 Bundesvorsitzender der Grünen Jugend war. Die Direktkandidatur im Wahlkreis 141 hat indes Jacob Liedtke inne. Für den Wahlkampf plant dieser unter anderem eine Fahrradtour, Informationsstände und (virtuelle) Diskussionen.

Olaf in der Beek und Klaus Füßmann heißen die Kandidaten der FDP für die Bundestagswahl. Beide traten bereits bei der vergangenen Wahl im Jahr 2017 für die Liberalen an. „Ich freue mich auf einen intensiven Bundestagswahlkampf“, sagte Bochums FDP-Vorsitzender in der Beek. Er sitzt aktuell im Bundestag und hat auch in diesem Jahr wieder beste Chancen, spätestens über die Landesliste in das Parlament einzuziehen. Im Bundestagswahlkreis Herne – Bochum II tritt Füßmann an, der bereits mehrfach kandidiert hat.

Die Linke hat einstimmig die Abgeordnete Sevim Dagdelen erneut als Direktkandidatin im Wahlkreis 140 gewählt. Sie sitzt bereits seit 2005 im Deutschen Bundestag, verfügt also über viel Erfahrung. „Mit ihr haben wir in Berlin eine starke und prominente Stimme für Frieden und soziale Sicherheit, die sich mit voller Kraft für Bochum und NRW einsetzt. Das soll auch die nächsten vier Jahre so bleiben“, teilte ein Sprecher nach der Nominierung mit. Im anderen Bochumer Wahlkreis tritt Felix Oekentorp an. Der anerkannte Friedensaktivist soll als klare Alternative zu den anderen Parteien ins Rennen um das Direktmandat gehen, heißt es.

Im Wahlkreis 140 hat die AfD keinen Direktkandidaten gewählt. Bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2017 war Wolf-Dieter-Liese angetreten. Im Wahlkreis 141 Herne – Bochum II wurde Markus Dossenbach aus Bayern nominiert. Er ist Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Berengar Elsner von Gronow.

Direktkandidaten von Die Partei sind Lena Bormann (Bochum I) und Nana Miriam Sippel (Herne – Bochum II).

Die MLPD schickt Anna Vöhringer (Bochum I) und Peter Weispfenning (Herne – Bochum II) ins Rennen um die Wählerstimmen.

Für Die Humanisten wirbt Yan Ugodnikov (Bochum I) um Erststimmen.

Andreas Triebel (Bochum I) und Sven Heiermann (Herne – Bochum II) wurden von Die Basis nominiert.

Für die Freien Wähler tritt Andreas Walter (Herne – Bochum II) an.

Welche Parteien kann man über die Zweitstimme wählen?

Die Parteien CDU, SPD, FDP, AfD, Die Grünen, Die Linke, Die Partei, Tierschutzpartei, Piraten, Freie Wähler, NPD, ÖDP, V-Partei³, Gesundheitsforschung, MLPD, Die Humanisten, DKP, SGP, Die Basis, Bündnis C, du., Liebe, LKR, PdF, LfK, Team Todenhöfer und Volt stehen bei der Bundestagswahl 2021 zur Wahl. Ein paar der Kleinstparteien stellen wir Ihnen hier vor.

Wie hoch war die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl in Bochum?

Bei der vergangenen Bundestagswahl im Jahr 2017 lag die Wahlbeteiligung in Bochum bei 75,3 Prozent. Über 270.000 Einwohner haben ihre Stimmen abgegeben. Es wählten somit etwas mehr Bürgerinnen und Bürger aus Bochum als 2013 und 2009, als 72,3 beziehungsweise 71,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen abgaben.

Wie haben die Abgeordneten aus Bochum im Jahr 2017 abgeschnitten?

Im Wahlkreis Bochum I setzte sich der Kandidat der SPD durch: Axel Schäfer holte 37,2 Prozent der Erststimmen – und somit deutlich mehr als seine Konkurrenz. Für die CDU kam Christian Haardt auf 28,2 Prozent. Die übrigen Spitzenkandidaten erzielten jeweils unter zehn Prozent: Sevim Dağdelen (Die Linke; 9,9 Prozent), Frithjof Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen; 7,7 Prozent) und Olaf in der Beek (FDP; 7,1 Prozent). Sie sitzen aktuell dennoch im Bundestag, weil sie über die jeweilige Landesliste ihrer Parteien eingezogen sind. Wolf-Dieter Liese von der AfD erhielt 9,5 Prozent der Erststimmen. Der Rest der Wählerinnen und Wähler – insgesamt exakt 492 – gaben ihre Stimme dem Kandidaten der MLPD, Klaus Leymann.

Auch im Wahlkreis 141 stand mit Michelle Müntefering die Kandidatin der SPD ganz oben. Die gebürtige Hernerin, die bereits seit 2013 im Bundestag sitzt, kam auf satte 41,8 Prozent der Erststimmen. Der bekannte CDU-Politiker und Generalsekretär Paul Ziemiak konnte da nicht mithalten. Er bekam lediglich 24,2 Prozent der Stimmen, kam über die Landesliste seiner Partei aber ebenfalls in den Bundestag. Was auch auffiel: Die AfD ist im Wahlkreis Herne – Bochum II stärker; Spitzenkandidat Armin Wolf holte 13,4 Prozent. Die Kandidatinnen und Kandidaten der anderen Parteien hatten deutlicher das Nachsehen: Daniel Kleiböhmer (Die Linke) bekam acht Prozent der Stimmen, Klaus Füßmann (FDP) 6,7 Prozent und Sabine von der Beck (Bündnis 90/Die Grünen) 5,6 Prozent.

Wie haben die Parteien in Bochum im Jahr 2017 abgeschnitten?

Bei der vergangenen Bundestagswahl im Jahr 2017 holte die SPD die meisten Zweitstimmen in Bochum. Die Sozialdemokraten kamen auf 30,7 Prozent. Mit der CDU überzeugte auch eine weitere Großpartei die 273.708 Wahlberechtigten: 24,9 Prozent gaben ihr die Stimme. Zweistellig waren ebenfalls FDP (10,7 Prozent), AfD (10,5 Prozent) und Die Linke (10,1 Prozent). Die Grünen kamen immerhin noch auf 8,4 Prozent der Stimmen. Weit abgeschlagen in der Gunst der Wähler waren Piratenpartei (0,5 Prozent) und NPD (0,3 Prozent). Alle sonstigen Parteien erreichten zusammen vier Prozent.

Am Abend des 26. September 2021 finden Sie hier die Ergebnisse der Wahl.

(jlu)
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