Sonderparteitag der FDP Lindner zeigt eine Präferenz für Jamaika – mehr aber auch nicht
Berlin · Auf ihrem Sonderparteitag in Berlin empfehlen sich die Liberalen als „Garanten der Mitte“ – als Alternative zu einer verunsicherten Union und als Bollwerk gegen ein mögliches Linksbündnis. Parteichef Lindner lässt sich aber weiterhin alle Koalitionsoptionen offen.
„Nie gab es mehr zu tun“ – dieses Motto prangt auf der Wand im großen Saal des Berliner Estrel-Hotels. 507 Delegierte sind hierher gekommen, um auf dem FDP-Sonderparteitag eine Woche vor der Bundestagswahl ihrer Partei noch einmal Wind unter die Flügel zu blasen. Der Wahlkampf der Liberalen ist einmal mehr fast vollständig auf den Parteivorsitzenden Christian Lindner zugeschnitten. Lindner will die FDP in die nächste Regierung führen, nachdem er 2017 die Jamaika-Verhandlungen von Union, FDP und Grünen hatte platzen lassen und so die SPD in eine große Koalition trieb. Die hinterlässt nun nach dreieinhalb Jahren große politische Baustellen – im Sozialsystem, bei Digitalisierung, Bildung und Infrastruktur, bei Steuern und Haushalt und vor allem beim Klimaschutz.