Fotos Gewinner und Verlierer der Bundestagswahl 2021
Armin Laschet (CDU) - Verlierer
Die Union sieht sich bei dieser Bundestagswahl mit einem historisch schlechten Ergebnis konfrontiert. Das könnte nicht zuletzt mit dem Kanzlerkandidaten Armin Laschte zutun haben, der sich bei vielen Wählerinnen und Wählern nicht unbedingt beliebt gemacht hat. Viele Pannen und Aussetzer sorgten im Wahlkampf für Aufruhr, hatte er sich doch in gewissen Situationen nicht unter Kontrolle oder fand die falschen Worte. Auch das Abschneiden der CDU in seinem Heimatland Nordrhein-Westfalen dürfte ihm nicht unbedingt gefallen haben. Seine Partei liegt dort zwar mit 26 Prozent über dem Bundesschnitt, aber trotzdem deutlich hinter der SPD, die 29,1 Prozent holt. Nach dem Wahlsonntag werden nun Rücktrittsforderungen laut, obwohl für Laschet noch immer die Möglichkeit besteht, Kanzler zu werden
Heiko Maas (SPD) - Gewinner
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat das Duell gegen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) um das Direktmandat im Wahlkreis Saarlouis gewonnen. Maas kam nach dem vorläufigen Ergebnis auf 36,7 Prozent der Stimmen, Altmaier auf 28,0, wie die Landeswahlleiterin am Sonntagabend mitteilte. Es war das bundesweit einzige Duell zweier Bundesminister um ein Direktmandat für den Bundestag. Bei der Bundestagswahl 2017 war es noch andersherum: Damals war Altmaier als Sieger vom Platz gegangen.
Maas zufolge will die SPD den Auftrag zur Bildung einer Bundesregierung annehmen, auch wenn sich ein knappes Ergebnis abzeichne: „Wir sind diejenigen, die mit am meisten dazugewonnen haben. Die CDU hat deutlich verloren. Insofern glaube ich, ist die Verteilung Gewinner und Verlierer bei dieser Wahl relativ klar“. Daraus ergebe sich ein klarer Regierungsauftrag für Olaf Scholz.
Svenja Schulze (SPD) - Verliererin
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat bei der Bundestagswahl am Sonntag das Direktmandat ihres Wahlkreises Münster deutlich verpasst. Dem vorläufigen Ergebnis zufolge erreichte die SPD-Politikerin 24,1 Prozent der Erststimmen in der westfälischen Stadt. Das Direktmandat gewann die Grünen-Politikerin Maria Klein-Schmeink mit 32,3 Prozent. Vor Schulze lag auch noch der CDU-Direktkandidat Stefan Nacke mit 26,2 Prozent.
Nyke Slawig (Grüne) - Gewinnerin
Die trans-idente Nyke Slawik (27) ist nach Angaben der Kölner Grünen für die Partei als eine der ersten Trans-Frauen in den Bundestag eingezogen. Nach Auszählung von mehr als der Hälfte der Stimmbezirke lag sie mit 13,3 Prozent zwar deutlich hinter Lauterbach und Serap Güler (CDU). Nach Angaben der Partei zog sie dennoch ins Parlament ein. Auf der Landesliste der Grünen hatte sie den Listenplatz 11.
Hans-Georg Maaßen (CDU) - Verlierer
Ex-Bundesverfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen (CDU) ist mit seiner Kandidatur für ein Direktmandat im Bundestag deutlich gescheitert. Der umstrittene CDU-Politiker kam nach Auszählung aller Stimmen im südthüringer Wahlkreis 196 auf 22,3 Prozent der Erststimmen. Sein SPD-Kontrahent, der Olympiasieger und Ex-Biathlon-Bundestrainer, Frank Ullrich, holte das Direktmandat mit 33,6 Prozent der Erststimmen.
Philipp Amthor (CDU) - Verlierer
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor hat das Direktmandat in seinem Wahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern an den SPD-Politiker Erik von Malottki verloren. 20,7 Prozent der Wählerinnen und Wähler gaben Amthor im Wahlkreis 16 ihre Erststimme, wie auf der Homepage der Landeswahlleiterin am frühen Montagmorgen mitgeteilt wurde. Amthor landete damit nur auf dem dritten Platz, hinter von Malottki (24,8 Prozent) und dem AfD-Politiker Enrico Komning (24,3 Prozent),
2017 hatte der damals 24-jährige Amthor das Direktmandat mit 31,2 Prozent gewonnen. In diesem Jahr war er als Spitzenkandidat der CDU in Mecklenburg-Vorpommern in die Bundestagswahl gegangen. Somit wird Amthor höchstwahrscheinlich dennoch in den Bundestag einziehen.
Annalena Baerbock (Grüne) - Verliererin
Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat eingeräumt, dass ihre Partei bei der Bundestagswahl die selbstgesteckten Ziele nicht erreicht hat. „Wir sind unter unseren Erwartungen geblieben“, sagte sie am Montag vor einer Sitzung des Parteivorstands in Berlin. Nun gehe es aber trotzdem darum, bei der Regierungsbildung „einen wirklichen Aufbruch für dieses Land zu schaffen“.
Die Grünen waren bei der Wahl auf 14,6 Prozent der Stimmen gekommen. Das ist zwar ihr bisher bestes Ergebnis. In den Umfragen hatten sie in den Monaten vor der Wahl aber deutlich besser gelegen. Baerbock landete als Kanzlerkandidatin abgeschlagen auf dem dritten Platz hinter ihren Konkurrenten Olaf Scholz (SPD) und Armin Laschet (CDU/CSU).
Sahra Wagenknecht (Linke) - Verlierer
Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht spricht von einer "bitteren Niederlage". Die Partei müsse nun die eigenen Fehler analysieren. Einer davon sei gewesen, dass die Partei in der Corona-Politik nicht mit einer Stimme gesprochen habe. Trotz des schlechten Wahlergebnisses von unter fünf Prozent, die grundsätzlich erreicht werden müssen, um in den Bundestag einziehen zu können, ist ihnen der Einzug dank mindestens drei Wahlkreis-Gewinnern sicher.
Olaf Scholz (SPD) - Gewinner
Die SPD ist dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge als stärkste Kraft aus der Bundestagswahl hervorgegangen. Sie kommt auf 25,7 (2017: 20,5) Prozent und hat damit das Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Union gewonnen. Außerdem hat er den Wahlkreis Potsdam als Direktkandidat mit deutlichem Vorsprung für sich entschieden. Scholz kam bei der Bundestagswahl am Sonntag auf 34,0 Prozent, wie der Landeswahlleiter Brandenburg mitteilte.
Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat in den letzten Wochen des Wahlkampfes eine erstaunliche Aufholjagd hingelegt, lag die SPD in Umfragen doch im Frühsommer mit rund 15 Prozent noch auf Platz. Scholz sieht einen klaren Auftrag für die SPD. Viele Wähler hätten deutlich gemacht, dass sie einen „Wechsel in der Regierung“ wollten und der nächste Kanzler Olaf Scholz heißen solle, sagte er.
Christian Lindner (FDP) - beides und weder noch
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat zwar bei der Bundestagswahl erneut ein Direktmandat deutlich verfehlt, seine Partei allerdings um ein paar Prozentpunkte zugelegt. Der 42-Jährige kam am Sonntag im Rheinisch-Bergischen Kreis (Nordrhein-Westfalen) nach Auszählung von 308 von 309 Stimmbezirken auf 16,8 Prozent - und landete damit auf dem vierten Platz. Als Spitzenkandidat seiner Partei zieht er über die Landesliste dennoch in den Bundestag ein.
In einer Jamaika- oder Ampel-Koalition könnte die FDP Teil der Regierung werden und in Sachen Steuer- oder Wirtschaftspolitik Akzente setzen.
Karl Lauterbach (SPD) - Gewinner
Der durch die Pandemie bundesweit bekanntgewordene Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) hatte seinen Wahlkreis Leverkusen - Köln IV mit 45,6 Prozent der Erststimmen zum fünften Mal gewonnen, er bleibt im Bundestag. Lauterbach hatte vor der Wahl Interesse am Posten des Bundesgesundheitsministers geäußert.
Robert Habeck (Grüne) - Gewinner
Der Grünen-Bundesvorsitzende Robert Habeck hat bei der Bundestagswahl erstmals in Schleswig-Holstein für seine Partei ein Direktmandat gewonnen. Nach Angaben der Kreisverwaltung holte der 52-Jährige am Sonntagabend den Wahlkreis Flensburg-Schleswig mit 28,1 Prozent der Erststimmen. Er bezwang die CDU-Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen (55), die nach Auszählung aller Stimmen auf 23,4 Prozent kam.
Johannes Kretschmann (Grüne) - Verlierer
Johannes Kretschmann, der Sohn des grünen Ministerpräsidenten, hat im Kampf um das Direktmandat im Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen klar verloren. Der 43 Jahre alte Grünen-Politiker landete klar hinter dem CDU-Kandidaten Thomas Bareiß, wie das Landratsamt Sigmaringen am Sonntagabend mitteilte.