Aktuelle Umfrage zur Bundestagswahl SPD klettert auf 26 Prozent - Union stabilisiert sich

Berlin · Bei der SPD hält der Höhenflug an, die Union kann ihre Talfahrt stoppen: Laut einer neuen Insa-Umfrage für die "Bild" kann die SPD weiter zulegen und kommt nun auf 26 Prozent. Die Union stabilisiert sich und gewinnt einen halben Prozentpunkt auf 20,5 Prozent hinzu.

 Ein Wähler wirft seinen Stimmzettel in eine Wahlurne (Archiv-/Symbolbild)

Ein Wähler wirft seinen Stimmzettel in eine Wahlurne (Archiv-/Symbolbild)

Foto: dpa/Michael Kappeler

Dagegen verlieren FDP (12,5 Prozent) und Grüne (15,5 Prozent) jeweils einen Punkt. Die Linke (6,5 Prozent) sinkt um einen halben Punkt. Die AfD (elf Prozent) bleibt stabil. Die sonstigen Parteien kommen auf acht Prozent, darunter die Freien Wähler mit drei Prozent. Insa hat nach eigenen Angaben vom 3. bis 6. September insgesamt 2052 Bürger befragt.

Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Sie sind außerdem immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten zufolge die Gewichtung der erhobenen Daten.

Das Thema mögliche Koalitionen treibt die Parteichefs weiter um: So weist FDP-Chef Christian Lindner die Forderung aus der CDU zurück, er solle eine Ampelkoalition mit SPD und Grünen ausschließen. Da sei jetzt nicht die FDP am Zug, sagt Lindner in Berlin. Immerhin seien es ja die Liberalen gewesen, die 2017 mit der Verweigerung eines Jamaika-Bündnisses eine Verschiebung nach links verhindert hätten. Die Aufforderung des CDU-Finanzpolitikers Friedrich Merz, dass er eine Ampel ausschließen solle, sei aber "aufgrund der taktischen Situation der CDU entschuldbar".

Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner wirbt derweil für ein Bündnis mit der SPD. Die SPD sei der Lieblingspartner nach der Wahl, hier gebe es die meisten Überschneidungen. Wenn es dafür nicht reiche, müsse es nach Alternativen gesucht werden. "Keine Koalition ist eine Liebesheirat." Angesprochen auf ein Bündnis von SPD, Grünen und Linken äußert sich Kellner zurückhaltend. Im Bund seien Außen- und Europapolitik viel wichtiger als bei Landesregierungen. Hier habe sich die Linke gerade mit ihren Enthaltungen zum letzten Afghanistan-Mandat ins Abseits gestellt.

Angesprochen auf ein mögliches Bündnis mit der Links-Partei bekräftigt SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz seine Voraussetzungen für jede Regierungsbildung. Zentral seien eine gute transatlantische Partnerschaft, eine starke Kooperation in der Nato, solide Finanzen und Wirtschaftswachstum. Wer die SPD und damit ihn als potenziellen Kanzler wähle, der bekomme "einen, der auf diese Prinzipien achtet", sagt Scholz bei einem Besuch in Paris.

Insgesamt werden bei dieser Bundestagswahl voraussichtlich deutlich mehr Wahlberechtigte ihre Stimme per Briefwahl abgeben als noch vor vier Jahren. Darauf deuten erste Zahlen aus Brandenburg hin. Bis zum 02. September hätten dort 325.000 Menschen die Unterlagen zur Briefwahl beantragt, teilt der Landeswahlleiter mit. Zum gleichen Zeitpunkt vor der Bundestagswahl 2017 seien es rund 140.000 gewesen. Das entspreche einer Zunahme um 132 Prozent. Insgesamt habe es in Brandenburg 2017 bei der Bundestagswahl 325.299 Briefwählende gegeben.

(felt/Reuters)
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