Fotos Angela Merkel in der ARD-"Wahlarena"
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in der ARD-"Wahlarena" den Fragen der Bürger gestellt.
Durch die Sendung führten Andreas Cichowicz (l, NDR) und Jörg Schönenborn (WDR). Die Themen waren breit gefächert.
Zum Thema Syrien etwa sagte Merkel, dass Deutschland sich auch bei einem Mandat des UN-Sicherheitsrates nicht an einem Militärschlag beteiligen werde. "Was Syrien anbelangt, so wird sich Deutschland dort unter keinen Umständen militärisch engagieren, das habe ich gesagt, egal, welche Mandate dort sind". Bisher hatte die Bundesregierung stets argumentiert, Deutschland könne schon aus rechtlichen Gründen nicht eingreifen, weil ein UN-Mandat unwahrscheinlich sei.
In der ARD-Sendung interessierten sich die Fragesteller aber weniger für Syrien. Einer wollte lieber wissen, wie lange es her ist, dass die Kanzlerin selbst Auto fuhr: "Ich bin schon lange nicht mehr alleine mit dem Auto gefahren", bekennt Merkel und zeigt Respekt vor dem heutigen Verkehr auf den Straßen: "Jetzt traue ich es mich nur noch auf Waldwegen."
Merkel verteidigte ihren harten Sparkurs in Europa und äußerte zugleich Verständnis für Kritik in südeuropäischen Ländern. Zu Plakaten in Griechenland, die sie in Nazi-Uniform zeigten, sagte sie:
"Manchmal ist Kritik nicht immer sachlich. Ich finde hier muss man ein weiches Herz haben. (...) Ich ziehe manchmal auch die Pfeile auf mich." Einigen Menschen in diesen Ländern gehe es sehr schlecht. Sie seien sehr wütend.
Auf die Frage, warum sie gegen eine Gleichstellung homosexueller Paare bei der Adoption sei, sagte Merkel: "Ich mag ja jetzt auch manch einem etwas veraltet daher kommen, das muss ich jetzt einfach aushalten."
Mehrere Wähler, die live bei der ARD-Sendung "Wahlkampfarena" dabei waren, haben sich positiv überrascht über die Ausstrahlung der Bundeskanzlerin geäußert. Die Befragten sagten aber, der Auftritt der CDU-Politikerin werde ihre Wahlentscheidung nicht beeinflussen.
Am Mittwoch wird SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück den Zuschauern am selben Ort Rede und Antwort stehen.