Angela Merkel gegen Martin Schulz TV-Duell soll Wende für die SPD bringen

Berlin · Die SPD erhofft sich vom TV-Duell am Sonntag einen Schub für die Partei – in den Umfragen hat Kanzlerkandidat Martin Schulz zuletzt an Zustimmung verloren. Das Fernsehduell wird aber wohl nach den Regeln der Bundeskanzlerin laufen.

 Am Sonntag werden Martin Schulz und Angela Merkel im TV-Duell gegeneinander antreten.

Am Sonntag werden Martin Schulz und Angela Merkel im TV-Duell gegeneinander antreten.

Foto: dpa

Die SPD erhofft sich vom TV-Duell am Sonntag einen Schub für die Partei — in den Umfragen hat Kanzlerkandidat Martin Schulz zuletzt an Zustimmung verloren. Das Fernsehduell wird aber wohl nach den Regeln der Bundeskanzlerin laufen.

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann hofft auf einen Umfrageschub für seine Partei durch das TV-Duell. "Wir konzentrieren uns auf die Aufholjagd und da spielt das Duell am Sonntag eine große Rolle", sagte Oppermann. Er glaube, dass der Sonntag für viele der Tag der Entscheidung sein werde. Schließlich seien nach jetzigem Stand 40 Prozent der Menschen unentschlossen, für wen sie bei der Bundestagswahl am 24. September abstimmen wollen.

Die Zustimmungswerte für SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz sinken einer Studie zufolge. Nach neuen Zahlen des ZDF-"Politbarometers" würden derzeit nur noch 28 Prozent der Befragten für den langjährigen EU-Politiker stimmen, wenn der Kanzler direkt gewählt werden könnte. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt jetzt auf 57 Prozent.

Dennoch geht Schulz nach eigenen Worten gelassen in das Fernsehduell. "Ich bin nicht nervös, auf keinen Fall", sagte Schulz. Merkel weiche "in vielem aus, sie hat auch versucht, Bedingungen zu diktieren oder diktieren zu lassen, die für sie günstig sind - aber ich bin da nicht nervös".

Das Duell zwischen den Kanzlerkandidaten wird am Sonntag nach bekanntem Schema ablaufen — auf Forderung von Angela Merkel. Laut ZDF-Chefredakteur Peter Frey habe es nur die Alternative "kein Duell oder ein Duell nach den alten Regeln" gegeben.

Die Kanzlerin habe darauf bestanden, "es bleibt so, wie es war", sagte Frey. Die Sender hätten verhandelt und ihre Absichten deutlich gemacht. Doch am Ende hätten sie entscheiden müssen, ob es diese einzige direkte Auseinandersetzung zwischen dem Herausforderer und der Amtsinhaberin geben solle oder nicht. "Ich glaube, es wäre der größere Schaden gewesen, wenn dieses Duell nicht stattgefunden hätte", zeigte sich der ZDF-Chefredakteur überzeugt.

Am Sonntagabend kommt es zum einzigen TV-Duell zwischen Merkel und Schulz, das von ARD, ZDF, RTL und SAT1 live übertragen wird. Die Sender hatten sich dafür eingesetzt, das Format zu ändern: Diskutiert wurde unter anderem über ein zweites Duell, eine Aufteilung der 90 Minuten in zwei Frageblöcke oder die Einbeziehung von Zuschauern. Die Fragen stellen nun - wie 2013 auch - vier Moderatoren der beteiligten Sender.

(veke)
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