Kleiner Parteitag der Grünen Andreae und Göring-Eckardt liefern sich Rededuell

Berlin · Die beiden Anwärterinnen für den Fraktionsvorsitz der Grünen, Katrin Göring-Eckardt und Kerstin Andreae, haben sich auf einem kleinen Parteitag ein Rededuell geliefert. Andreae rief in der turbulenten Debatte zu Korrekturen am Grünen-Programm auf.

"Wir werden es hinterfragen müssen, und wir werden es gegebenenfalls korrigieren müssen", sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende vor rund 90 Delegierten und Hunderten Gästen in Berlin.

Göring-Eckardt, die im Wahlkampf Spitzenkandidatin war, sagte: "Wir haben total übersteuert in unserem Wahlkampf." Aber: "Neuanfang heißt nicht, alles über Bord zu werfen." Sie meinte: "Wir haben viel zu klären, aber nicht alles infrage zu stelle." Die beiden Frauen kämpfen um den Platz für die Realos an der Fraktionsspitze, während für die Parteilinken der Abgeordnete Anton Hofreiter gesetzt ist.

Andreae trat dafür ein, die Grünen neu auszurichten. So hätten sich Mittelstand und Handwerk von ihnen abgewandt. "Die hatten nicht mehr das Gefühl, dass wir sie verstehen." Andreae verwahrte sich aber gegen den Vorwurf, zu wirtschaftsliberal zu sein. "Das versteh ich gar nicht." Sie werde den Unternehmen gegenüber stets sagen: "Der Klimaschutz ist nicht verhandelbar." Göring-Eckardt betonte, die soziale Frage brenne auch nicht Betroffenen unter den Nägeln, "weil die Unternehmen Gerechtigkeit wollen genauso wie die Sozialarbeiter".

(dpa)
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