Weingarten übernimmt Mandat Nahles-Nachfolger im Bundestag in SPD höchst umstritten

Berlin · Joe Weingarten wird auf die frühere SPD-Vorsitzende Andrea Nahles in den Bundestag folgen. Der SPD-Politiker wolle sich für eine „klare Regulierung“ der Zuwanderung einsetzen - obwohl er sich bei dem Thema schon sehr umstritten geäußert hat.

 Auf Andrea Nahles folgt Joe Weingarten in den Bundestag. (Archivbild)

Auf Andrea Nahles folgt Joe Weingarten in den Bundestag. (Archivbild)

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Der SPD-Politiker Joe Weingarten hat sich nach einer Mitteilung vom Mittwoch entschieden, das Bundestagsmandat der früheren SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles zu übernehmen. Als Abgeordneter wolle er dafür eintreten, dass Zuwanderung eine „klare Regulierung“ brauche und das Modell einer „sich stets erneuernden und modernisierenden Industriegesellschaft“ nicht „aus klimapolitischer Panik“ über Bord geworfen werde, erklärte der bisherige Abteilungsleiter im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium.

Der 57-Jährige ist in der SPD Rheinland-Pfalz höchst umstritten. Scharfe Kritik löste er im vergangenen Jahr mit der Einteilung von Geflüchteten in drei Gruppen aus: Asylsuchende, Arbeitssuchende und „Gesindel“. In einem Beitrag für das Online-Magazin „Merkurist“ plädierte er kürzlich dafür, mehr mit denjenigen zu reden, „die rechts der Mitte stehen und sich im allgemeinen linksliberalen Mainstream nicht mehr aufgehoben fühlen“. Weingarten kandidierte bei der Bundestagswahl 2017 für den Wahlkreis Bad Kreuznach/Birkenfeld.

Erster Nachfolger auf der SPD-Landesliste wäre eigentlich der ehemalige Finanzminister von Rheinland-Pfalz, Carsten Kühl gewesen, der aber seinen Verzicht erklärt hat. Die nächstfolgende Politikerin auf der Liste, Isabel Mackensen, ist bereits für Katarina Barley in den Bundestag nachgerückt, die jetzt im Europäischen Parlament sitzt.

(vek/dpa)
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