Fotos Bundespräsident: Diese Kandidaten wurden gehandelt
Christian Wulff ist am 17. Februar 2012 von seinem Amt des Bundespräsidenten mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Drei Tage später steht fest: Joachim Gauck soll sein Nachfolger werden. Zuvor drehte sich das Kandidatekarussell auf Hochtouren. Ein Rückblick.
Wolfgang Huber (parteilos): Der 69-jährige Huber war bis 2009 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland. Er steht der SPD näher als der Koalition. In der FDP gab es jedoch massive Vorbehalte, sein Name sei eine Provokation.
In Teilen der Union wurde der Name Petra Roth (CDU), Frankfurter CDU-Oberbürgermeisterin, als mögliche Wulff-Nachfolgerin gespielt. Roth, die Vizepräsidentin des Deutschen Städtetages ist, will sich im März nach 17 Jahren von ihrem Amt in der Mainmetropole zurückziehen. Sie hat als Regierungschefin ein schwarz-grünes Bündnis geleitet. Die FDP tat sich daher auch mit ihr schwer.
Andreas Voßkuhle (parteilos): Der 48-Jährige ist seit März 2010 Präsident des Bundesverfassungsgerichts - und zwar der jüngste in der Geschichte des Hauses. Voßkuhle galt als heißer Favorit, erteilte der Koalition aber bereits eine Absage.
Norbert Lammert (CDU): Der 63-jährige Bundestagspräsident gilt als unabhängig. Er wurde bereits nach dem Rücktritt Köhlers gehandelt. Nach Informationen der Deutschen Presseagentur lehnte Lammert aber ebenfalls ab.
Klaus Töpfer (CDU): Der frühere Bundesumweltminister gilt ebenfalls als möglicher Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten. Durch seine Posten bei den Vereinten Nationen ist sein Name international anerkannt, durch sein umweltpolitisches Engagement ist auch bei den Grünen anerkannt. Ein zu grüner Kandidat bereitete der FDP jedoch Magendrücken.
Katrin Göring-Eckardt (Grüne): Frau, ostdeutsch und Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland - die Grünen-Politikerin hat einige Attribute, die ihr jetzt Außenseiterchancen einbringen.Allerdings war die 45-Jährige im schwarz-gelben Lager (FDP!) nicht mehrheitsfähig. Dafür sprach allerdings, dass Merkel ihre ruhige Art sehr schätzen soll.
Thomas de Maiziere (CDU): Der Verteidigungsminister gilt als geheime Reserve der Kanzlerin. Er selbst weist Spekulationen über eine Kandidatur zurück. Die SPD hat zudem klargestellt, dass sie einen Kandidaten aus den Reihen des Kabinettes nicht akzeptieren werde.
Frank-Walter Steinmeier (SPD): Er gehört zu den beliebtesten Politikern Deutschlands. Er gilt als seriös und gut vernetzt. Er war Außenminister in der schwarz-roten Regierung und wird auch in CDU/CSU-Kreisen respektiert. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles schließt eine Kandidatur des SPD-Fraktionsvorsitzenden für das Amt des Bundespräsidenten allerdings aus. "So dumm wird er wohl nicht sein, weil in Deutschland ist ja der Kanzler viel mächtiger als der Bundespräsident - so wichtig dieses Amt auch ist", sagte Nahles am Freitagabend in den ARD-"Tagesthemen".