Bundeskriminalamt Rund 570 Gefährder in Deutschland

Wiesbaden · Die deutschen Sicherheitsbehörden stufen aktuell rund 570 Islamisten als Gefährder ein. Etwa die Hälfte dieser Männer und Frauen halte sich in Deutschland auf. Von diesen wiederum säßen derzeit etwa 90 in Haft.

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Foto: dpa, Fredrik von Erichsen

Im Zusammenhang mit islamistischem Terror seien bei Bund und Ländern mehr als 760 Ermittlungsverfahren mit mehr als 1000 Tatverdächtigen anhängig, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) mit. In die Kampfgebiete nach Syrien und Irak sind laut Erkenntnissen der Sicherheitsexperten seit 2012 mehr als 900 Menschen aus Deutschland ausgereist - bei über 70 gibt es Hinweise, dass sie sich dort aktiv an Kämpfen beteiligten oder in einem Ausbildungscamp waren.

Bei 145 Ausgereisten geht das BKA davon aus, dass sie in Syrien oder Irak ums Leben gekommen sind, 280 kehrten nach Deutschland zurück. "Mit nachlassenden militärischen Erfolgen des IS müssen wir mit einer zunehmenden Zahl von Dschihad-Rückkehrern nach Deutschland rechnen", sagte BKA-Präsident Holger Münch.

Der Gruppe der Gefährder werden Islamisten zugerechnet, denen die Ermittler erhebliche politisch motivierte Straftaten zutrauen. Als Gefährder wurde auch der Attentäter von Berlin, Anis Amri, bezeichnet, den die Sicherheitsbehörden vor dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt im Dezember aus den Augen verloren hatten.

(maxk/dpa)
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