Gesetz für mehr Tierschutz Kabinett bringt Verbot des Kükentötens auf den Weg

Berlin · In Deutschland werden jährlich 45 Millionen Küken nach dem Schlüpfen getötet. Zukünftig soll die Erkennung des Geschlechts schon am Ei erfolgen. Ab 2024 soll auch das noch weiter verschärft werden.

 Männliche Küken sitzen in einem Korb. (Archivfoto)

Männliche Küken sitzen in einem Korb. (Archivfoto)

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Das millionenfache Töten männlicher Küken in der Legehennenhaltung in Deutschland soll ab Anfang 2022 verboten sein. Das sehen Gesetzespläne von Agrarministerin Julia Klöckner vor, die das Bundeskabinett am Mittwoch auf den Weg gebracht hat. Es sei ein „bedeutender Fortschritt für mehr Tierschutz“, wenn diese unethische Praxis dann der Vergangenheit angehöre, sagte die CDU-Politikerin.

Stattdessen sollen Verfahren auf breiter Front einsetzbar sein, um das Geschlecht im Ei zu erkennen und männliche Küken gar nicht erst schlüpfen zu lassen. In einem zweiten Schritt ab Anfang 2024 sollen dafür nur noch Methoden erlaubt sein, die zu einem früheren Zeitpunkt beim Brüten funktionieren. Das soll Schmerz für das Embryo vermeiden.

In Deutschland werden jährlich rund 45 Millionen männliche Küken kurz nach dem Schlüpfen routinemäßig getötet, weil sie keine Eier legen und nicht so viel Fleisch ansetzen. Tierschützer kritisieren das seit Jahren. Das Bundesverwaltungsgericht hatte 2019 entschieden, dass Tierschutzbelange schwerer wiegen als wirtschaftliche Interessen, und es erklärte die Praxis nur noch für eine Übergangszeit für zulässig.

(chal/dpa)
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