Krieg in der Ukraine „Wertvolle Überlieferung muss gerettet werden“

Berlin · Im Krieg werden auch Kulturschätze und Dokumente zerstört. Das Bundesarchiv will der Ukraine nun helfen, die eigene Kulturgeschichte zu retten und kündigt Unterstützung an.

 Auch Bibliotheken sind im Krieg bedroht

Auch Bibliotheken sind im Krieg bedroht

Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Das Bundesarchiv hilft ukrainischen Archiven mit Geräten und Material, um die wertvollen Bestände im Kriegsgebiet sichern zu helfen und zu digitalisieren. Es wird dazu weitere vier A2-Buchscanner beschaffen und sich mit Partnern vor Ort um den Support für Installation und Betrieb der Scanner in der Ukraine kümmern. In den vergangenen Wochen hat das Bundesarchiv bereits je einen Flachbett- und einen Einzugsscanner, Verpackungsmaterial, Transportkisten und ein Notstromaggregat in die Ukraine geliefert und so unter anderem das Staatliche Archiv in Ivano-Frankivsk sowie das Staatliche Historische Archivs von Lviv unterstützt.

Der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann, sagte unserer Redaktion: „Archive bilden das Gedächtnis einer Nation und bewahren wichtige Quellen auf, die das Selbstverständnis eines Landes ausmachen. Umso trauriger ist, dass sie deshalb in Kriegen zu Angriffszielen werden. Wir wollen helfen wo wir können, um unsere Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine bei der Digitalisierung und damit bei der Rettung ihrer wertvollen Überlieferung zu unterstützen."

In den vergangenen Wochen waren verschiedene ukrainische Archive durch russische Angriffe beschädigt oder zerstört worden, darunter auch das Staatsarchiv in Charkiw. Als Folge der Maidan-Revolution 2013 hatte die Ukraine viele staatliche Archive für die Nutzung von Bürgerinnen und Bürgern, Medien und Forschung geöffnet und damit unter anderem Akten des sowjetischen Geheimdienstes zugänglich gemacht.

(mün)
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