Mitgliedschaft in terroristischer Organisation Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen Syrien-Kämpfer

Generalbundesanwalt Harald Range hat vor dem Kammergericht Berlin Anklage gegen zwei Männer wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung erhoben. Einer der beiden war schon mehrfach in das Visier der Justiz geraten.

 Generalbundeanwalt Harald Range

Generalbundeanwalt Harald Range

Foto: dpa, Franziska Kraufmann

Dem 35-jährigen Deutschen Fatih K. wird vorgeworfen, nach einer paramilitärischen Ausbildung in Syrien dort an Kampfeinsätzen der Terrororganisation "Junud al-Sham" beteiligt gewesen zu sein, wie die Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte. Der 27-jährige Türke Fatih I., der sich ebenfalls zu Kampfeinsätzen habe ausbilden lassen, habe der "Junud al-Sham" zudem 30.000 Euro zukommen lassen.

Laut Bundesanwaltschaft verfolgt die terroristische "Junud al-Sham" das Ziel, in Syrien einen auf islamischem Recht basierenden Gottesstaat zu errichten. Die Gruppe verfüge über mehrere hundert Kämpfer.

Der Anklage zufolge soll sich Fatih K. nicht nur an Kampfeinsätzen der Terrororganisation beteiligt haben. Er habe als Kameramann auch Propagandafilme über die Kämpfe gedreht. Fatih I. ist zudem wegen Betrugs angeklagt. Von den rund 30.000 Euro, die er der "Junud al-Sham" zukommen ließ, soll er 25.000 Euro betrügerisch von einer Bank in Deutschland erschwindelt haben.

Fatih K. war im März 2013 im Zuge einer bundesweiten Razzia festgenommen worden. Bei der Razzia waren mehr als 100 Beamte der GSG 9, des Bundeskriminalamts und mehrerer Landespolizeibehörden im Einsatz. Die Sicherheitskräfte durchsuchten insgesamt zehn Wohnungen in Berlin, Bonn und Frankfurt am Main, darunter auch Wohnungen fünf weiterer Beschuldigter.

Vor seiner Festnahme 2013 war K. schon zu einer Haftstrafe wegen Untersützung einer terroristischen Organisation im Ausland verurteilt worden.

(AFP)
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