90 Projekte werden finanziert Bund verdreifacht Förderung für Corona-Forschung
Berlin · Das Budget für die Initiative wird von 15 Millionen Euro auf 45 Millionen erhöht. Eines der geförderten Projekte hat bereits wichtige Erkenntnisse zum Ablauf der Krankheit bei verschiedenen Blutgruppen geliefert.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stockt die Mittel für Projekte zum besseren Verständnis des Coronavirus von 15 Millionen auf 45 Millionen Euro auf. Insgesamt würden damit 90 Projekte gefördert – im medizinischen Bereich, aber auch in der Forschung, die sich mit ethischen, rechtlichen oder sozialen Fragen befasse, teilte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Montag in Berlin mit.
Anfang März hatte das Ministerium seinen Förderaufruf gestartet. 500 Projektskizzen wurden innerhalb von zwei Monaten eingereicht. „Die Bandbreite der Projekte hat gezeigt, wie groß das wissenschaftliche Potenzial in Deutschland ist“, sagte Karliczek. Finanziert werde nur „exzellente“ Forschung, betonte sie. Die Forschungsanträge für die Förderung würden in einem ersten Schritt inhaltlich von Experten aus der jeweiligen Disziplin überprüft. Im zweiten Schritt gehe es um die Höhe der Finanzierung.
Eines der geförderten Projekte widmete sich der Erforschung von Blutproben bei Covid-Patienten. Das Team um den Molekularbiologen André Franke von der Universität Kiel testete die DNA-Proben von 5000 Covid-19-Patienten. Die Forscher fanden dabei heraus, dass Blutgruppen den Verlauf einer Covid-19-Erkrankung beeinflussen können. So bietet die Blutgruppe 0 nach ihren Ergebnissen einen erhöhten Schutz gegen das Virus. Menschen mit der Blutgruppe A hingegen sind anfälliger für die Erkrankung. Die Forscher erhielten rund 290.000 Euro vom BMBF. Weitere Projekte befassen sich etwa mit einer möglichen Behandlung des Virus mit Plasma und die Auswirkungen der Pandemie auf den Austausch in Familien.
