Winterchaos bei der Bahn Bund soll auf Bahn-Dividende verzichten

Berlin (RPO). Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat ihre Forderung nach einer ausreichenden Finanzierung der Bahn wegen witterungsbedingter Zugausfälle bekräftigt. Der Bund solle deshalb auf die ab 2011 geplante Bahn-Dividende von 500 Millionen Euro pro Jahr verzichten, erklärte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner am Donnerstag in Berlin.

Winterchaos bei der Bahn: Bund soll auf Bahn-Dividende verzichten
Foto: ddp, ddp

Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag und Grünen-Politiker Winfried Hermann. Der Bahn solle das Geld in das Schienennetz investieren, sagte Hermann dem Radiosender WDR 5.

Kirchner kritisierte, dass die Bundesregierung nicht mehr Qualität fordern und gleichzeitig Geld aus dem Unternehmen ziehen könne. "Man kann nicht auf der einen Seite den Sparkurs für die Winterprobleme der Bahn verantwortlich machen und gleichzeitig auf der anderen Seite Vorgaben machen, die unweigerlich zu einem neuen Sparkurs führen."

Die 500 Millionen Euro, die die Bahn ab kommendem Jahr an den Bundeshaushalt abführen soll, "werden dringend gebraucht, um in mehr Personal, in gute Infrastruktur und in modernes Wagenmaterial zu investieren."

Laut Kirchner muss der Bund mittel- bis langfristig die Investitionen in die Schiene erhöhen. Aus Sicht der EVG sei pro Jahr mindestens eine Milliarde Euro zusätzlich erforderlich. "Letztendlich ist der Eigentümer Bund in der Pflicht, die Deutsche Bahn und die Schieneninfrastruktur so auszustatten, dass die Schiene zu allen Jahreszeiten tadellos funktionieren kann."

(AFP/csh)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort