"Paris nicht mehr auf Augenhöhe mit Berlin" Brüderle: Hollande wirtschaftet Frankreich runter

Berlin · Als ob die deutsch-französischen Beziehungen zur Zeit nicht belastet genug wären: Nun gießt FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle in ungewöhnlich heftiger Form noch Öl ins Feuer und kritisiert Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande und die Regierung des Nachbarlandes.

Frankreichs Minister legen Vermögen offen
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"Die sozialistische Regierung Frankreichs wirtschaftet das Land dermaßen herunter, dass Frankreich derzeit nicht mehr auf Augenhöhe mit Deutschland ist", sagte der FDP-Spitzenmann für die Bundestagwahl der "Bild". "Das macht mir Sorgen", ergänzte er. Schließlich brauche Europa eine starke deutsch-französische Partnerschaft, um seine Probleme zu lösen. "Jedenfalls ist Frankreich kein Vorbild für uns, auch wenn die SPD das immer noch glaubt", sagte der FDP-Politiker.

Er reihte sich damit ein in eine wachsende Zahl von sorgenvollen Stimmen aus der schwarz-gelben Koalition über die Entwicklung in Frankreich. Erst kürzlich war ein internes Papier aus dem Wirtschaftsministerium bekanntgeworden, in dem wachsende Verluste der Wettbewerbsfähigkeit in Frankreich beklagt wurden.

Ein Ampelbündnis mit der SPD und den Grünen nach der Wahl schloss Brüderle praktisch aus. "Die Frage nach einer Ampel stellt sich nicht", sagte er und begründete das mit den Grünen-Plänen für Steuererhöhungen. Damit passten die Grünen "genauso wenig zu uns wie die Linkspartei". Er habe auch keine Sorgen, dass die Union nach den Wahlen im September mit den Grünen koalieren könnte. Bei Schwarz-Grün verlören die Unionsparteien "ihre Seele", sagte Brüderle.

(REU/felt)
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