Großbritannien als Handelspartner Drei von vier NRW-Unternehmen wären vom Brexit betroffen

Düsseldorf · Großbritannien ist ein wichtiger Handelspartner für Nordrhein-Westfalen. Viele Unternehmen wären von einem Brexit betroffen. Aber längst nicht alle haben sich darauf vorbereitet.

 Die EU-Flagge und die britische Flagge (Symbolfoto).

Die EU-Flagge und die britische Flagge (Symbolfoto).

Foto: dpa/Tim Irland

Gut drei Viertel der Unternehmen in Nordrhein-Westfalen wären nach eigener Einschätzung vom Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union betroffen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für das NRW-Wirtschaftsministerium. Demnach gaben 77 Prozent der befragten Unternehmen an, dass der Brexit für sie relevant sei, wie das Ministerium am Montag mitteilte.

Mit 88 Prozent hat die große Mehrheit dieser Unternehmen Maßnahmen zur Vorbereitung auf den Brexit getroffen. Zwölf Prozent hätten dies bisher nicht getan, obwohl sie nach eigenen Angaben vom Brexit betroffen wären, hieß es weiter. Für Firmen, die noch nichts im Hinblick auf den Brexit unternommen hätten, gebe es ein umfangreiches Beratungsangebot, das auch auf einen harten Brexit ohne Austrittsabkommen vorbereite, erklärte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP).

Für alle Unternehmen werde die Vorbereitung auf einen EU-Austritt durch die nach wie vor große Unsicherheit über die Art des Brexits erschwert. Wichtigste Problembereiche seien für die Firmen Zollabgaben und Grenzkontrollen sowie Wechselkurseffekte. Einschränkungen bei Datenverkehr und -schutz sowie dem Zugang zu Finanzierung und Technologie würden als weniger bedeutsam eingeschätzt.

Großbritannien ist nach Zahlen des Statistischen Landesamtes 2017 das drittwichtigste Ausfuhrland für Waren aus NRW. Im vergangenen Jahr gingen die Exporte ins Vereinigte Königreich allerdings zurück. In den ersten neun Monaten lagen sie mit 10,4 Milliarden Euro um 6,3 Prozent unter dem Wert im gleichen Vorjahreszeitraum. Die größten Exporteure sind der Fahrzeugbau und die Kfz-Zulieferer, die Chemiebranche sowie Metall- und Maschinenbau.

(mro/dpa)
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