Rechtspopulist traf Diktator BND soll Haider-Besuch bei Saddam finanziert haben

Wien (RPO). Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat einem Medienbericht zufolge Einfluss auf ein Treffen zwischen dem verstorbenen österreichischen Politiker Jörg Haider und dem damaligen irakischen Dikator Saddam Hussein genommen.

Jörg Haider - eine politische Biographie
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So soll Haider bei einer seiner umstrittenen Reisen in den Irak vom BND finanziert worden sein. Wie das österreichische Nachrichtenmagazin "profil" in seiner neuen Ausgabe schreibt, übernahm ein österreichischer Geschäftsmann im Auftrag des BND die Organisation der Reise zu dem damaligen irakischen Diktator und bezahlte den Flug.

An der fraglichen Reise im Mai 2002 nahmen laut "profil" auch Haiders Parteikollege Ewald Stadler und sein Pressesprecher teil. Dem Magazin zufolge war der BND an Haiders Kontakten zur Familie des damaligen Machthabers Saddam Hussein interessiert. Der deutsche Nachrichtendienst habe daher den österreichischen Geschäftsmann eingeschaltet, der für eine Salzburger Detektei gearbeitet und Aufträge für den BND ausgeführt habe.

Dem Bericht zufolge belief sich die Summe, die der BND für die Überwachung Haiders ausgab, auf "mehrere 100.000 Euro". Der BND sagte dem Magazin, aus "grundsätzlichen Erwägungen" könne "keine Stellungnahme" abgegeben werden. Auch der mutmaßliche Agent wollte sich gegenüber "profil" nicht äußern.

Der frühere Kärntner Regierungschef Haider war im Oktober 2008 bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seither gab es eine Reihe von Enthüllungen über finanzielle Machenschaften des einstigen starken Mannes der österreichischen Rechten. So soll er während seiner Amtszeit von Saddam Hussein mehrere Millionen Dollar erhalten haben. Das Magazin "profil" hatte außerdem berichtet, Haider habe mehrere Millionen Euro auf Konten in Liechtenstein geparkt.

(AFP/pst)
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