Thüringens AfD-Chef Björn Höcke bricht Interview mit ZDF ab

Berlin · Der thüringische AfD-Chef Björn Höcke hat ein ZDF-Interview abgebrochen, in dem es um seine Sprache und NS-Begriffe ging. Kurz vor dem endgültigen Abbruch warf er dem Sender „unredliches“ Verhalten vor.

Björn Höcke während des Interviews im ZDF.

Björn Höcke während des Interviews im ZDF.

Foto: Screenshot

Der TV-Journalist fragte den AfD-Politiker zuvor nach dessen Sprachgebrauch und Begriffen aus der NS-Zeit. Insbesondere ging es um Text-Passagen, bei denen der ZDF-Interviewer Parteikollegen Höckes danach befragte, ob sie vom thüringischen AfD-Politiker oder aus Adolf Hitlers „Mein Kampf“ stammten. Die Parteifreunde Höckes konnten die Passagen nicht eindeutig zuordnen. Höcke verwahrte sich gegen Kritik, er benutze NS-Jargon. „Ich glaube nicht, dass es eine allgemein gültige Definition dessen gibt, was eine NS-Diktion ist."

Kurz vor dem endgültigen Abbruch des Interviews warf Höcke dem ZDF „unredliches“ Verhalten vor. Er sei anders als verabredet erneut in eine „Verhörsituation“ geraten. Als die Mitarbeiter des ZDF es wiederholt ablehnten, das Interview noch einmal von vorne zu starten, sagte Höcke: „Wir beenden jetzt das Interview. Nur dann ist klar, wir wissen nicht, was kommt. Dann ist klar, dass es mit mir kein Interview mehr für Sie geben wird.“ Auf die Frage, ob es sich dabei um eine Drohung handelte, entgegnete Höcke: „Nein, das ist nur eine Aussage“.

Auf Rückfrage des ZDF, was denn kommen könnte, sagte Höcke: „Vielleicht werde ich ja mal eine interessante politische Persönlichkeit in diesem Lande. Könnte doch sein.“

(csi/AFP)
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