Bildungsexpertin zu Spitzenkandidatin gewählt Beuermann führt NRW-Linke in Landtagswahl

Mülheim (RPO). Die Bildungsexpertin Bärbel Beuermann aus Herne ist Spitzenkandidatin der nordrhein-westfälischen Linkspartei für die Landtagswahl am 9. Mai. Die Vize-Landesvorsitzende wurde am Samstag mit 84 Prozent der Stimmen von den Delegierten des Landesparteitags in Mülheim auf Listenplatz eins gewählt. Auf den zweiten Platz kam Landeschef Wolfgang Zimmermann.

Das Personal der Linken in NRW
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Foto: ddp

Der Landtagsabgeordnete und frühere Grünen-Politiker Rüdiger Sagel landete auf Listenplatz 4. Die CDU griff die Linke scharf an.

Die rund 220 Delegierten wollen noch bis Sonntag ihre Reserveliste weiter wählen. Als Redner wird am Sonntag der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi, erwartet. Die NRW-Linke will im Mai erstmals in Fraktionsstärke in den Düsseldorfer Landtag einziehen.

Die Delegierten wählten eine Liste mit Geschlechterquote. Die ungeraden Listenplätze gingen an Frauen, die geraden Listenzahlen waren für männliche Kandidaten bestimmt. Bereits vor Beginn des Parteitags hatten rund 90 Parteimitglieder ihre Bewerbung für die Landesliste angemeldet. Als aussichtsreich gelten 15 Listenplätze.

Zu den Kandidaten für ein Landtagsmandat gehört der frühere Sozialdemokrat und Ex-Krupp-Arbeitskämpfer von 1987/88, Helmut Laakmann aus Duisburg-Rheinhausen. Auch der Bochumer Opel-Betriebsrat Michael Müller will für die Linke in den Landtag.

Bei der Bundestagswahl am 27. September hatte die Linkspartei in NRW 8,4 Prozent der Stimmen erreicht. SPD und Grüne schließen eine rot-rot-grüne Koalition nach der Landtagswahl nicht aus, um Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) abzulösen.

Vor zwei Wochen hatte die NRW-Linke auf einem Parteitag in Hamm ihr Wahlprogramm zur Landtagswahl beschlossen. Die Linkspartei fordert unter anderem die Abschaffung der Studiengebühren, die Einführung einer Gemeinschaftsschule, eine Verstaatlichung der großen Energieunternehmen RWE und E.ON, die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, die Abschaffung der Schulnoten und eine Entkriminalisierung des Cannabis-Gebrauchs. Das Programm war auch von Linke-Politikern als zu extrem kritisiert worden.

Die CDU kritisierte die NRW-Linkspartei als extremistisch. "Jene Leute, die wie Herr Zimmermann maßgeblich die Radikalisierung der Linken zu verantworten haben und selbst den radikalsten Strömungen der Partei angehören, stehen auf Spitzenplätzen", sagte NRW-CDU-Generalsekretär Hendrik Wüst. Die Besetzung der Listenplätze mache "deutlich, dass die alte PDS mit ihren Ewiggestrigen und die radikalsten Linken das Sagen längst übernommen haben".

(DDP/pst)
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