Abrechnungsbetrug bei „Bürgertests“ Betrugsverdacht in Testzentren bringt Spahn unter Druck

Berlin · Bei den kostenlosen Bürgertests könnten sich Betrüger in großem Umfang Steuergeld erschlichen haben. Recherchen von Journalisten legen das nahe. Die Opposition wirft dem Gesundheitsminister fehlende Kontrollen vor. CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn wehrt sich – aber das Kind scheint schon in den Brunnen gefallen zu sein.

 Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Wenige Tage vor dem nächsten wichtigen politischen Stimmungstest, der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am kommenden Sonntag, ist die Union nach der Corona-Maskenaffäre erneut unter Druck geraten: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe nicht darauf geachtet, die Abrechnungen der kostenlosen „Bürgertests“ in den bundesweit Tausenden Testzentren zu kontrollieren, lautet der Vorwurf der Opposition. Im Raum steht der Verdacht auf großflächigen Abrechnungsbetrug: Journalisten von WDR, NDR und „Süddeutscher Zeitung“ hatten herausgefunden, dass in einzelnen nordrhein-westfälischen Testzentren bis zu zehn Mal mehr Tests abgerechnet wurden als tatsächlich durchgeführt wurden. Gemutmaßt wird nun, dass dies auch in anderen Bundesländern der Fall sein dürfte.