Redaktionsempfang 2013 Große Koalition bei der Rheinischen Post in Berlin
Berlin · Mehr als 350 Gäste diskutierten beim Redaktionsempfang im Hauptstadtbüro unserer Zeitung.
Bilder vom RP-Empfang in Berlin 2013
Neun geschäftsführende Bundesminister, drei Ministerpräsidenten, ein Erster Bürgermeister und jede Menge Kandidaten für künftige Kabinettsposten: Der traditionelle Empfang der RP-Parlamentsredaktion geriet zwei Monate nach der Bundestagswahl zum Schaulaufen der künftigen schwarz-roten Koalitionäre.
Mehr als 350 Politiker, Medienschaffende sowie als Kirchenvertreter EKD-Ratschef Nikolaus Schneider und der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki waren gekommen. Die Koalitionsverhandlungen und Spekulationen über die Posten im Kabinett boten viel Stoff für Gespräche und Scherze. Umweltminister Peter Altmaier (CDU) witzelte, dass inzwischen schon Linken-Fraktionschef Gregor Gysi um Sondierungen bei der Union nachfrage, da die Kanzlerin mit allen anderen Fraktionen ja schon gesprochen habe.
"Ich fand diese Koalitionsverhandlungen so spannend wie nie", bekannte Kanzleramtsminister und Merkel-Intimus Ronald Pofalla (CDU). CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe präsentierte sich "müde, aber sehr zufrieden". SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier scherzte: "Wenn nichts Ernstes dazwischenkommt, hält die Koalition vier Jahre." Steinmeier saß gemütlich mit Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in der Lounge zusammen (er Pils, sie Wasser) und diskutierte über den Mindestlohn. Auf die Frage, wer von beiden denn nun Außenminister werde, antwortete Steinmeier lachend: "Keiner von uns." Derweil freute sich Bayerns Staatsministerin Christine Haderthauer (CSU), dass mit der Mütterrente ein aus Bayern befördertes Projekt Eingang in den Koalitonsvertrag gefunden hat.
Ungeahnte Gemeinsamkeiten in der Innenpolitik entdeckten der neue Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter, Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD). Grünen-Chefin Simone Peter unterhielt sich derweil angeregt mit Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU). Etwas abseits tauschten die prominenten Protestanten Katrin Göring-Eckardt (Grünen-Fraktionschefin), Nikolaus Schneider und CDU-"General" Gröhe das Neueste aus der evangelischen Gemeinde aus.
Zum Fachsimpeln über Geld und Koalitionen trafen sich bei frischem Pils und rheinischen Häppchen NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD), sein Duz-Freund Karl-Josef Laumann (CDU-Fraktionschef in NRW) und Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Walter-Borjans war zum Empfang direkt von der Landtagssitzung in Düsseldorf gekommen und flog um 6 Uhr in der Früh wieder zurück.
Karl Hans Arnold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinische Post Mediengruppe, bekräftigte in seiner Rede, dass die Rheinische Post mit einer starken Parlamentsredaktion auch auf Dauer in Berlin präsent sein werde.
