Wahlkampf in Pandemiezeiten Bei Union und SPD steigt die Nervosität im Superwahljahr

Berlin · Solange Geld ausgegeben wird, können die Koalitionspartner Streitigkeiten noch überspielen. Doch je weiter das Superwahljahr voranschreitet, desto mehr kommt der instabile Friede ins Wanken. Und das hängt nicht nur mit der akuten Corona-Krisenlage zusammen.

 20.09.2019, Berlin: (L-r): Verteidigungsministerin und CDU-Vorsitzende, Annegret Kramp-Karrenbauer, CSU Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (dahinter), Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), die kommissarische SPD-Vorsitzende Malu Dreyer, Kanzleramtsminister Helge Braun und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) stellen sich zum Gruppenbild im neuen "Futurium", House of Futures, nach einer nächtlichen Koalitionsausschusssitzung zum Thema Klima. Foto: Axel Schmidt/AFP Pool/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

20.09.2019, Berlin: (L-r): Verteidigungsministerin und CDU-Vorsitzende, Annegret Kramp-Karrenbauer, CSU Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (dahinter), Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), die kommissarische SPD-Vorsitzende Malu Dreyer, Kanzleramtsminister Helge Braun und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) stellen sich zum Gruppenbild im neuen "Futurium", House of Futures, nach einer nächtlichen Koalitionsausschusssitzung zum Thema Klima. Foto: Axel Schmidt/AFP Pool/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Axel Schmidt

Auf den ersten Blick sah es nach Harmonie aus: Der neue CDU-Chef Armin Laschet brachte Gedichte von Heinrich Heine mit, die SPD-Chefs Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans Ingwertee, manch ein Teilnehmer lobte die konstruktive Atmosphäre. Was nach winterlicher Lagerfeuerrunde klingt, war in Wahrheit der Milliarden-teure Koalitionsausschuss vom vergangenen Mittwoch. Gerade einmal viereinhalb Stunden brauchten die Koalitionsspitzen, um sich auf ein Bündel an Maßnahmen zu einigen, das rund zehn Milliarden Euro kosten könnte - vom Kinderbonus bis zu Steuerentlastungen für Unternehmen. Das Ergebnis war so ausgestaltet, dass sowohl SPD als auch Union es als Erfolg für sich verbuchen konnten.