Vor Landtagswahl Beck sagt "Ja" zu Ampel in Hessen

Frankfurt/Main (RPO).SPD-Chef Kurt Beck sagte, er könne sich eine Ampeloalition nach der Landtagswahl in Hessen vorstellen. Das betonte er am Mittwoch - obwohl FDP-Chef Guido Westerwelle einer Koalition aus SPD, Grüne und FDP zuvor eine klare Absage erteilt hatte.

"Die FDP wird sich nicht einfach in Treue fest mit Herrn Koch am Ende in die Opposition begeben und sagen: Ob und wie in Hessen regiert wird, das interessiert uns nicht", sagte Beck am Mittwoch dem Hörfunksender hr-info. Die FDP schloss eine Zusammenarbeit erneut aus. Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) verteidigte derweil seinen umstrittenen Wahlkampfstil. Eine Gruppe prominenter Deutschtürken forderte von den Unionsparteien mehr Sachlichkeit in der Debatte um Jugendgewalt.

Auch die FDP habe ein bisschen Verantwortung für das Ganze, sagte Beck weiter. Ziel der SPD sei aber eine Landesregierung mit den Grünen. Der SPD-Vorsitzende kritisierte zudem die Warnungen der CDU vor einem Bündnis von SPD, Grünen und der Partei Die Linke.

Die SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti sei in ihrer Abgrenzung zu den Linken äußerst glaubwürdig. Es sei ungehörig, dass Koch und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dies in Frage stellten. Den jüngsten Umfragen zufolge gibt es in Hessen weder für ein schwarz-gelbes Bündnis noch für Rot-Grün eine Mehrheit, wenn die Linken in den Landtag einziehen.

FDP ist kein "Ersatzrad"

Der FDP-Spitzenkandidat Jörg-Uwe Hahn schloss gleichwohl eine Ampelkoaltion erneut aus. Die FDP sei nicht das "Ersatzrad" für Rot-Grün, erklärte Hahn in Wiesbaden. Eine Zusammenarbeit mit der SPD könne und werde aus inhaltlichen Gründen scheitern. Die Äußerungen der SPD bezeichnete er als "irgendwie putzig, leider aber auch sehr dreist."

(afp)
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