Ministerium lässt Zukunft offen Beauftragter bangt um Stelle gegen Kindesmissbrauch

Berlin · In Deutschland gibt es jedes Jahr tausende Fälle von Kindesmissbrauch. Trotzdem fürchtet der Unabhängige Bundesbeauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs um den Fortbestand seines Amtes.

 Johannes-Wilhelm Rörig (Archiv).

Johannes-Wilhelm Rörig (Archiv).

Foto: dpa/Michael Hanschke

Seine Stelle sei bis Ende März 2019 befristet, sagte Johannes-Wilhelm Rörig am Dienstag in Berlin. Er forderte von Familienministerin Franziska Giffey (SPD), das Amt in dieser Wahlperiode dauerhaft einzurichten und mit einem eigenen Etat auszustatten.

Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, die Stelle "zu verstetigen". Unklar ist aber, für welche Dauer und mit welchen Mitteln. Das Ministerium wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern. Der Beauftragte leiste „sehr wichtige Arbeit bei diesem so wichtigen Thema", sagte eine Sprecherin von Ministerin Franziska Giffey (SPD) unserer Redaktion. Zum "laufenden Prozess werden wir uns allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern".

Rörig begründete die Notwendigkeit des Amtes mit den vielen Missbrauchsfällen. Laut Kriminalstatistik wurden 2017 etwa 7800 Fälle von Kinder- und Jugendpornografie und in 11.500 Fällen sexueller Kindesmissbrauch registriert. Zu den Aufgaben des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs gehört es unter anderem, den Belangen von Betroffenen „zu einer angemessen Berücksichtigung“ zu verhelfen, wie auf der Homepage des Amtes steht.

(veke)
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