Schutz vor Misshandlung Bayern will regelmäßige Pflichtuntersuchungen für Kinder einführen

München (rpo). Bayern will Kinder durch verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen vor Misshandlung schützen. Ministerpräsident Edmund Stoiber erklärte, so würden die Ärtze in Zukunft alle Kinder regelmäßig zu Gesicht bekommen und könnten Verwahrlosung, Vernachlässigung und Misshandlungen erkennen.

Der bayerische Elternverband hält Pflichtuntersuchungen nicht für sinnvoll. "Verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen nehmen Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen oder gar misshandeln, mit Sicherheit nicht wahr", sagte die Landesvorsitzende Isabell Zacharias. Erheblich wirkungsvoller seien Unterstützungsangebote, bei denen jede Familie von der Geburt des Kindes bis zu dessen Einschulung durch Fachkräfte betreut wird.

CSU-Chef Stoiber forderte "einen Bewusstseinswandel zugunsten der Schwächsten der Schwachen in unserer Gesellschaft". Die zuständigen Behörden und alle Bürger müssten offensiv mit diesem Thema umgehen. "Ein Wegschauen und Verschweigen von Hinweisen auf Kindesmisshandlungen darf es nicht geben", betonte Stoiber. Einen Bericht über weitere mögliche landespolitische Schutzmaßnahmen für Kinder in Not soll Sozialministerin Christa Stewens (CSU) dem Kabinett im November vorlegen.

(afp)
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