Wulff bei der CSU "Bayern steht hinter dir!"

Nürnberg (RPO). Mit langem Beifall hat der CSU-Parteitag in Nürnberg den Kandidaten von Union und FDP für das Amt des Bundespräsidenten, Christian Wulff, gefeiert. CSU-Chef Horst Seehofer versicherte dem CDU-Politiker und niedersächsischen Ministerpräsidenten am Samstag in Nürnberg: "Bayern und die CSU stehen. Wir werden dich am Mittwoch voll unterstützen!"

Reaktionen auf die Nominierung Wulffs
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Foto: ddp

Der Präsidentenkandidat hatte am Morgen zunächst mit den 92 CSU-Wahlmännern und -frauen hinter verschlossenen Türen gesprochen. Teilnehmer berichteten, es habe nur positive Beiträge und Reaktionen gegeben. Wullf erklärte: "Wenn Bayern allein wäre, würde ich mir keine Sorgen mehr machen."

Vor den 400 Delegierten des kleinen CSU-Parteitags warb Wulff als erfahrener Ministerpräsident und Vertreter der mittleren Generation um Vertrauen. Es sei kein kein Schaden, "mitten im Leben zu stehen und die Sorgen und Nöte der Bürger täglich mitzubekommen", sagte Wulff. Er kenne die Kommunalpolitik, Volkswagen oder auch den japanischen Außenminister und könne "aus dieser Erfahrung Wirtschaftspolitik und Außenpolitik" als Bundespräsident begleiten, sagte Wulff.

Für Fairness und Ausgleich

Es könne auch eine Bereicherung sein, wenn der Bundespräsident "eine Tochter von 16 Jahren im G8-Gymnasium hat, ein Kind in der Krippe und das mittlere in der Grundschule", sagte der 50-jährige Wulff, ohne den von SPD und Grünen nominierten, 70 Jahre alten ehemaligen Stasi-Akten-Beauftragten Joachim Gauck namentlich zu erwähnen. Dass es zwei Kandidaten gebe, sei ein großer Glücksfall, denn Demokratie lebt von der Auswahl", sagte Wulff.

Oppositionsforderungen, er müsse sofort als Ministerpräsident zurücktreten, wies der CDU-Politiker zurück. Kein Kandidat in der Geschichte der Bundesrepublik habe das getan. "Es kann nicht sein, dass man keinen Beruf haben darf, um kandidieren zu können", sagte Wulff unter großem Beifall.

Die Politik forderte er zu mehr Mut und Offenheit auf. "Vertrauen gewinnt man, indem man ehrlich ist. Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar", sagte Wulff. Für die Bundesversammlung sei er sehr zuversichtlich. "Meine Vorfreude ist gewachsen. Es wäre mir eine Ehre, unserem Land und allen Menschen in unserm Land zu dienen."

Wulff sagte, auch als Staatsoberhaupt werde er seinem Stil treu bleiben. Er setze auf Fairness und Ausgleich und wolle Brücken bauen: "Ich glaube, dass man auch mit leisen Tönen Erfolg haben kann."

(apd/csi)
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