Markus Söder und sein Raumfahrtprogramm Spott über „Darth Söder“

München · Bayerns Ministerpräsident stilisiert sich zum Raumfahrt-Kapitän. Der Plan geht furios nach hinten los.

 Mit diesem Foto warb Markus Söder bei Twitter für sein Raumfahrtprogramm – und für sich selbst.

Mit diesem Foto warb Markus Söder bei Twitter für sein Raumfahrtprogramm – und für sich selbst.

Foto: Screenshot: Twitter-Account Markus Söder

Gingen die Umfragewerte für CSU-Spitzenkandidat Markus Söder raketengleich in die Höhe, hätte er mit seinem jüngsten Wahlkampf-Coup wohl ein Schmunzeln ausgelöst. Doch angesichts des absehbaren Wahldebakels bei der Landtagswahl am übernächsten Sonntag machte sich Söder als stilisierter Weltraum-Held zur Zielscheibe von Häme und Spott.

Nach der Kabinettsentscheidung zum bayerischen Weltraumprogramm mit dem Namen „Bavaria One“ stilisierte sich Söder beim Kurznachrichtendienst Twitter selbst per Emblem mit seinem Konterfei als eine Art Raumschiffkapitän der „Mission Zukunft“. Vor dem Hintergrund, dass er eigentlich gerne auch Astronaut hatte werden wollen, lieferte er damit Stoff für persönliche Anspielungen. Von „Darth Söder“ bis „Major Markus“ waren schnell Wortspiele in der Welt, und die Linke bastelte fürs Netz schnell ein Wahlkampfmotiv mit Astronaut Söder und dem Spruch: „Schießt den Söder auf den Mond, das ist Raumfahrt, die sich lohnt.“ Sie wies zugleich auf den Wahltermin mit dem Satz hin: „Der Countdown läuft.“

Da Söder vollmundig 700 Millionen Euro für die bayerischen Weltraumprojekte ankündigte, zog er sich zugleich bitteren Spott über fehlende Mittel für irdische Projekte zu. Die SPD machte zudem darauf aufmerksam, dass davon kein einziger Euro in der aktuellen Haushaltsplanung auftauche. Viele erinnert Söders Internet-Auftritt an Peter Schillings Hit „Major Tom“, in dem „völlig losgelöst von der Erde“ die Kapsel des Kapitäns auf falschem Kurs ist. Die Wahldebakel-Analyse ist gestartet.

(may-)
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