Minister Rösler spottet auf Volksfest Barbiepuppe Merkel hat 40 Hosenanzüge

Abensberg (RPO). Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hat beim traditionellen Gillamoos-Volksfest im niederbayerischen Abensberg führende Regierungsmitglieder auf den Arm genommen. In seiner Rede beklagte sich Rösler augenzwinkernd über den "Zickenterror" von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) und Kanzlerin Merkel.

Das ist Philipp Rösler
13 Bilder

Das ist Philipp Rösler

13 Bilder

Merkel nahm er besonders auf den Arm, sie gebe es als "Barbiepuppe" zu kaufen. Diese koste nur 20 Euro - "richtig teuer" seien jedoch die 40 Hosenanzüge dazu.

Und Röslers "Abrechnung" ging weiter: Im Übrigen habe die Bundesregierung zehn Monate lang nichts gemacht. Dies sei genau die Zeit gewesen, "die die Wirtschaft gebraucht hat, um sich zu erholen".

Kein Kommentar zur Politik

Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bekam sein Fett ab. Der CSU-Politiker habe kürzlich einen Pferdestall in Niedersachsen kontrolliert. Die Hälfte der Tiere seien "Araber" gewesen und hätten den Stall verlassen müssen. "Dies hätte zwar Thilo Sarrazin gefallen", sagte Rösler. Die Pferde aber hätten die Gewerkschaft "Pfer.di" gegründet.

Zur Gesundheitspolitik sagte Rösler vor rund 250 Zuhörern im vollbesetzten Weinzelt nichts. Somit fiel der erwartete Schlagabtausch mit seinem bayerischen Amtskollegen Markus Söder (CSU), der ebenfalls auf dem Volksfest auftrat, aus. Er wolle sich nur zu den "ganz wichtigen Politikern" äußern, sagte Rösler zur Begründung.

Kritik von der SPD

SPD-Parlamentsgeschäftsführer Thomas Oppermann erklärte dazu, die Beschimpfungen in der Bundesregierung und den sie tragenden Parteien gingen offenbar genauso weiter wie vor dem Sommer. Wenn Merkel eine "Barbie mit 40 Hosenanzügen" sei, dann könne Vizekanzler Guido Westerwelle nach Röslers Logik nur "Ken mit irreparablen Schaden" sein, spottete Oppermann in Anspielung auf Barbies männlichen Partner.

Das Gesundheitsministerium reagierte auf den Vorfall gelassen. Das Gillamoos-Fest sei nun einmal bekannt dafür, dass dort launige Reden gehalten würden, sagte ein Sprecher. "Äußerungen, die dort gemacht werden, sind nicht dazu gedacht, bierernst genommen zu werden." Auch habe Rösler nicht nur andere, sondern auch sich selbst satirisch aufs Korn genommen.

(DDP/bs/afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort