Mutmaßliche Gefährder Bremer Bamf sprach Extremisten Schutzstatus zu

Bremen · Seit 2000 haben Extremisten über die Bremer Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) einen Schutzstatus erhalten. Das Bundesinnenministerium bestätigte am Sonntagabend einen entsprechenden Bericht.

 Das Gebäude der Außenstelle des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Bremen.

Das Gebäude der Außenstelle des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Bremen.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Seit dem Jahr 2000 haben ein Gefährder und eine weitere Person aus dem islamistischen Spektrum über die Bremer Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) einen Schutzstatus erhalten. Das bestätigte das Bundesinnenministerium am Sonntagabend in Berlin. Gefährder sind Personen, denen die Sicherheitsbehörden auch Terroranschläge zutrauen.

Die Zahlen ergeben sich nach Angaben des Ministeriums aus einer Überprüfung von 18.000 in Bremen positiv beschiedenen Fällen durch das Bundesamt für Verfassungsschutz. Als erstes hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland über Erkenntnisse aus der Überprüfung berichtet.

Bei weiteren 46 Personen gebe es Bezüge zum Islamismus, bei weiteren 40 Bezüge zum Bereich ausländische, nicht islamistische Ideologien, sagte eine Ministeriumssprecherin. Dabei muss es sich nicht unbedingt um Extremisten handeln; es ist auch möglich, dass die Personen lediglich Verbindungen zu Verdächtigen haben, die sich in entsprechenden Szenen aufhalten.

Insgesamt hätten mindestens 115 nachrichtendienstlich relevante Personen einen Schutzstatus erhalten, berichtete das Redaktionsnetzwerk. Alle relevanten Personen seien den Verfassungsschützern bekannt und stünden unter Beobachtung. Die meisten Verdächtigen hielten sich zurzeit in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Berlin auf. Die Bremer Bamf-Außenstelle steht im Verdacht, zwischen 2013 und 2016 mindestens 1200 Menschen ohne ausreichende rechtliche Grundlage Asyl gewährt zu haben.

(felt/dpa)
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