Kabinett berät am Mittwoch Gesetzentwurf Bahr nennt Krebsregister richtungsweisend

Berlin · Die Früherkennung und die Behandlung von Krebs sollen durch ein neues Gesetz effizienter werden. Dazu wird sich das Kabinett an diesem Mittwoch mit einem Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) befassen.

Die häufigsten Krebs-Todesursachen
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Foto: DAK/Wigger

"Mit den vorgelegten Regelungen werden richtungsweisende strukturelle Maßnahmen zur Verbesserung der Krebsfrüherkennung und der Qualität in der onkologischen Versorgung auf den Weg gebracht", sagte Bahr.

Die Schritte seien notwendig, "da Deutschland wie vergleichbare Industrienationen angesichts des demografischen Wandels vor wachsenden Herausforderungen in der Krebsbekämpfung" stehe. Die Krankheit Krebs ist mit mehr als 218 000 Todesfällen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. 2010 war jeder vierte Todesfall auf Krebs zurückzuführen.

Nach den Plänen des Gesundheitsministers sollen bei der Früherkennung künftig Screenings für Darm- und für Gebärmutterhalskrebs eingeführt werden. Ein Screening gibt es bislang nur zur Früherkennung von Brustkrebs. Dabei werden Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre von den Krankenkassen zur Untersuchung eingeladen. Der Gesetzentwurf sieht eine umfassende Aufklärung der Versicherten über die Vorteile und die Risiken der Früherkennung vor.

Ein neues Krebsregister soll die Behandlung von Patienten verbessern. Bis 2018 sollen die Länder die Register aufbauen, indem sie jeden Kontakt eines Krebskranken mit einer Klinik erfassen. Die gesammelten Daten können Aufschluss darüber liefern, ob die Patienten tatsächlich nach modernen wissenschaftlichen Leitlinien behandelt werden. Ab 2018 sollen die Krankenkassen alle fünf Jahre einen Bericht über die bundesweiten Ergebnisse der Krebsregistrierung veröffentlichen.

(qua)
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