Trockenheit Mehr als 200 Böschungsbrände an Zugstrecken in diesem Jahr

Berlin · Immer wieder brennt es an Bahnstrecken, teils mit schwerwiegenden Folgen. Deshalb schneidet die Bahn Bäume und Sträucher zurück. Gelöst ist das Problem damit allerdings noch nicht.

 Bei einem Feuer an einer Bahnböschung in Siegburg waren 2018 auch Wohnhäuser ausgebrannt und 32 Menschen verletzt worden. (Archivfoto)

Bei einem Feuer an einer Bahnböschung in Siegburg waren 2018 auch Wohnhäuser ausgebrannt und 32 Menschen verletzt worden. (Archivfoto)

Foto: dpa/Oliver Berg

Bei langer Trockenheit kann ein Funke genügen, und auf der Bahnstrecke geht nichts mehr: In diesem Jahr brannten bislang 226 mal Böschungen entlang von Gleisen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Torsten Herbst hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Besonders viele Brände hatte es im Rekord-Dürresommer 2018 gegeben, als 514 mal Feuer in Bahnböschungen ausbrachen.

Ursachen können etwa Zigarettenkippen sein, Scherben, die als Brennglas wirken, oder technische Defekte an Zügen, die zum Funkenschlag beim Bremsen führen können. Je länger vor allem in Hitzeperioden die Trockenheit andauert, desto höher die Brandgefahr.

Die Bahn arbeitet seit Jahren daran, Bäume und Sträucher an den Strecken zurückzuschneiden. Das passiert nach Unternehmensangaben einmal im Jahr. Dennoch kommt es immer wieder zu Bränden. 2019 war es 288 mal. Auch in den Vorjahren gab es stets mehr als 200 Böschungsbrände.

Neben umstürzender Bäume seien Böschungsbrände bedeutende Gefahrenquellen für die Sicherheit im Schienenverkehr, heißt es beim Eisenbahn-Bundesamt. Vor dem Hintergrund des Klimawandels will die Behörde ein Forschungsprojekt dazu starten.

In der Ausschreibung verweist das Amt auf einen Böschungsbrand 2018 in Siegburg an der ICE-Strecke Köln-Frankfurt. Damals waren 32 Menschen verletzt und mehrere Häuser schwer beschädigt worden.

„Um Böschungsbrände zukünftig besser verhindern zu können, sind vor allem die Deutsche Bahn AG und private Güterverkehrsunternehmen beim konsequenten Vegetationsmanagement und der Verhinderung von Funkenflug an Waggons gefordert“, sagte der FDP-Abgeordnete Herbst. Auch eine zeitgemäße Ausstattung der Feuerwehren sei entscheidend, damit sie die Brandorte erreichen können.

(peng/dpa)
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