Neuer Vorschlag "Auferstanden aus Ruinen" in Nationalhymne?

Berlin (RPO). Der Chefunterhändler der frei gewählten DDR-Regierung, Günther Krause (CDU), spürt zwei Jahrzehnte nach der Vereinigung Deutschlands eine Sehnsucht nach der DDR-Nationalhymne. Er könne sich "Auferstanden aus Ruinen" auch in der aktuellen Hymne vorstellen.

Auch der Wartburg stand für die DDR
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Der "Welt am Sonntag" sagte der Staatssekretär unter DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière (CDU): "'Auferstanden aus Ruinen' wäre als zweite Strophe der gesamtdeutschen Hymne wichtig gewesen." Zum einen komme der Begriff "Deutschland einig Vaterland" in dieser Strophe vor. Zum anderen habe Honecker "verboten, das Lied zu singen. Er wollte jeden Gedanken an eine Wiedervereinigung tilgen". Krause sagte: "Vielleicht kommt man eines Tages auf die Idee und integriert diesen Text in die Hymne."

Krause bedauerte zudem, dass das 1990 vereinigte Land weiterhin Bundesrepublik Deutschland heiße und nicht Deutschland, wie Ost-Berlin damals vorgeschlagen hatte. "Wir wollten zeigen, dass es sich um einen Neuanfang handelt."

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der mit Krause den Einigungsvertrag ausgehandelt hatte, sähe in 'Auferstanden aus Ruinen' als Teil der Nationalhymne kein Problem. Er habe "ein Buch geschrieben mit dem Titel 'Und der Zukunft zugewandt'. Jeder, der etwas versteht, hat die zweite Zeile der Becher-Hymne darin erkannt - und meine Absicht ebenso", sagte Schäuble der Zeitung. Die Westdeutschen aber hätten sich 1990 darauf nicht eingelassen.

Krause und Schäuble hatten am 31. August 1990 den Einigungsvertrag unterzeichnet. Er bildete den Grundstein für die Vereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990.

(DDP/ndi)
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