Rente mit 67 Auch in der CSU wachsen die Zweifel

Berlin (RP). Innerhalb der schwarz-gelben Koalition wird die Einführung der Rente mit 67 infrage gestellt. Zuvor hatte Linkspartei-Fraktionschef Gregor Gysi SPD und Grüne aufgefordert, gemeinsam gegen die Pläne vorzugehen und darüber hinaus für ein Bürgergeld zu kämpfen.

Rente mit 67 - die wichtigsten Fragen
Infos

Rente mit 67 - die wichtigsten Fragen

Infos
Foto: AP

"Wenn die Quote der älteren Arbeitnehmer sich nicht erhöht, dann stellt sich die Frage, ob die Rente mit 67 ein Dogma sein muss", sagte der stellvertretende arbeitsmarktpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Paul Lehrieder (CSU).

Grünen-Parteichef Cem Özdemir lehnte Gysis Angebot ab. "Herr Gysi erweckt beim Thema Rente mit 67 den Eindruck, als wenn wir uns da grundsätzlich einig wären. Dem ist aber nicht so", sagte Özdemir unserer Zeitung. "Gysi will die Rente mit 67 abschaffen, wir dagegen wollen sozial gerechte und tragfähige Bedingungen für die Rente mit 67 schaffen."

Die Linke wolle jüngere Beitragszahler immer stärker belasten. "Das halte ich für unverantwortbar", sagte Özdemir. Die SPD hatte als erste Partei die Rente mit 67 infrage gestellt.

Unterdessen sprach sich Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gegen die Rente mit 70 aus. In der vergangenen Legislaturperiode sei ein Fahrplan für die Rente mit 67 entwickelt worden, sagte von der Leyen am Freitag dem Radiosender Bayern 2. "Ich finde es auch sehr wichtig, dass man verlässlich ist", fügte die Ministerin hinzu. In den nächsten 19 Jahren würden in regelmäßigen Abständen Berichte vorgelegt, "die zeigen, wie sieht es aus am Arbeitsmarkt für Ältere, wo muss verbessert werden, wo läuft es gut".

Eine Verschiebung der Einführung sei nicht geplant. Die Statistiken zeigten deutlich, dass es in den vergangenen Jahren "außergewöhnlich stark" die Älteren gewesen seien, deren Erwerbstätigenquoten zugenommen hätten - stärker als jede andere Altersgruppe, sagte die Arbeitsministerin.

Inzwischen erkenne die Wirtschaft, dass weniger junge Menschen nachwüchsen und dass die Kompetenzen, die Menschen im Laufe eines Lebens gesammelt hätten, etwas Besonderes seien. Werde diese Erfahrung "klug kombiniert mit Weiterbildung", könne der Erfahrungsschatz des Alters besser genutzt werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort