Attacke auf „Lifeline“-Seenotretter Bundesweite Anzeigen wegen „Absaufen“-Rufen von Pegida-Anhängern

Dresden · Die „Absaufen! Absaufen!“-Rufe von Anhängern der Pegida-Bewegung in Dresden gegen die Seenotretter von Mission „Lifeline“ haben ein juristisches Nachspiel.

 Pegida-Anhänger bei einer Demonstration (Archivfoto).

Pegida-Anhänger bei einer Demonstration (Archivfoto).

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Die Polizei habe mehrere Anzeigen aus ganz Deutschland erhalten, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Sie seien gebündelt zur rechtlichen Prüfung an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden. Die Justizbehörde muss nun entscheiden, ob gegen die in Videos des Vorfalls erkennbaren Rufer ermittelt wird.

Zuvor hatten die „Dresdner Neuesten Nachrichten“ berichtet, nach der Kundgebung des fremdenfeindlichen Dresdner Bündnisses am 23. Juni sei bei der Dresdner Polizei „eine Vielzahl von Anzeigen“ eingegangen. Von der Kundgebung kursiert ein Video-Mitschnitt im Internet. Darauf ist zu hören, wie diverse Demonstranten nach einer Erwähnung des Dresdner Rettungsschiffes „Lifeline“ durch einen Redner auf der Bühne „Absaufen! Absaufen!“ skandieren.

Das private Rettungsschiff befand sich zu jener Zeit mit 234 geborgenen Flüchtlingen an Bord auf dem Mittelmeer. Erst nach einer mehrtägigen Irrfahrt durfte die „Lifeline“ einen Hafen in Malta anlaufen. Italien und Malta hatten ihre Häfen im Juni für Rettungsschiffe geschlossen.

(mba/dpa)
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