Auftritt im Bundestag „Richtiger Schritt“ oder überinterpretiert? - Geteiltes Echo zu Laschets Rede

Berlin · An diesem Donnerstag wird Unions-Kanzlerkandidat und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet im Bundestag eine Rede halten – erstmals seit gut 23 Jahren. Der Bundeswirtschaftsminister sieht das als klug genutzte Chance. Ein anderer Parteikollege hält den Wirbel für übertrieben.

 Unions-Kanzlerkandidat und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wird an diesem Donnerstag seine erste Rede im Bundestag seit gut 23 Jahren halten.

Unions-Kanzlerkandidat und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wird an diesem Donnerstag seine erste Rede im Bundestag seit gut 23 Jahren halten.

Foto: AP/Michele Tantussi

Vor der Rede von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU)  im Bundestag hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) den Auftritt als „richtigen Schritt zum richtigen Zeitpunkt“ bezeichnet. „Es ist klug von Armin Laschet, dass er jetzt die Chance nutzt, mit einer großen europapolitischen Rede im Bundestag die bundespolitische Bühne zu betreten“, sagte Altmaier unserer Redaktion. „Europa ist ein Thema, bei dem gerade Armin Laschet hohe Glaubwürdigkeit und Kompetenz besitzt. Er ist seit Jahren einer der überzeugtesten Europäer, er hat hier viele Jahre erfolgreich als Landespolitiker gewirkt. Und der Karlspreis wird in Laschets Heimatstadt Aachen jedes Jahr verliehen“, so Altmaier.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet wird an diesem Donnerstag das erste Mal seit 23 Jahren wieder im Bundestag reden. Als Bundesratsmitglied wird er für die Union in der Aussprache zur Regierungserklärung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) das Wort ergreifen. Zuvor wird die Kanzlerin zum Europäischen Rat am 24. und 25. Juni in Brüssel sprechen. Zu den Themen des EU-Gipfels werden unter anderem der Klimaschutz und die internationale Solidarität bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie durch Weitergabe von Impfstoffen gehören.

Aus Sicht des Chefs der NRW-CDU-Landesgruppe, Günter Krings, wird Laschet nicht nur in der Rolle als Ministerpräsident auftreten, sondern „auch schon mit klarem Blick auf das Kanzleramt“. Laschet werde dabei sicherlich auch auf das Wahlprogramm aufbauen. „Ich bin mir gewiss, dass es ihm gelingt, sich dabei als der richtige Mann für die Aufgaben der kommenden Zeit zu präsentieren“, so der CDU-Politiker weiter.

Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) hingegen stellte den Wirbel um Laschets Auftritt als übertrieben dar. Es sei nicht ungewöhnlich, dass Ministerpräsidenten im Bundestag reden. „Ich wundere mich daher, was alles in die Rede von Armin Laschet am Donnerstag rein interpretiert wird“, sagte Linnemann. Laschet führe mit seiner Rede fort, was er am Montag mit der Vorstellung des Wahlprogramms begonnen habe. „Darin spielen europa- und außenpolitischen Themen eine zentrale Rolle. Nachzulesen auf den ersten 32 Seiten. Armin Laschet weiß, dass die zentralen Herausforderungen wie etwa Klimaschutz nur im globalen Kontext gelöst werden können. Das kann und wird er in seiner Rede unterstreichen“, sagte der Vize-Fraktionsvorsitzende weiter.

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