Kritik an „Schönrechnerei“ 370.000 Personen fallen aus der Arbeitslosenstatistik

Berlin · Die Grünen kritisieren die vermeintliche Schönrechnerei bei der bundesweiten Arbeitslosenstatistik. Die Zahlen seien höher als öffentlich angegeben.

 Ein Gebäude der Bundesagentur für Arbeit (Symbolfoto).

Ein Gebäude der Bundesagentur für Arbeit (Symbolfoto).

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Zahl der Arbeitslosen im weiteren Sinne ist nach Angaben der Bundesregierung um rund 370.000 Personen höher als in der offiziellen Arbeitslosenzahl ausgewiesen. Das geht aus der Antwort des Arbeitsministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

„Im Dezember 2018 wurden 2.582.000 Personen in der Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne gezählt, davon waren 2.210.000 Arbeitslose und 372.000 Personen in Aktivierungsmaßnahmen oder von der Sonderregelung für Ältere erfasst“, heißt es in der Antwort. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) rechnet Erwerbslose im Alter von über 58 Jahren aus der Arbeitslosenstatistik heraus. Dies waren allein unter den Langzeitarbeitslosen, die das Arbeitslosengeld II erhalten, Ende vergangenen Jahres 170.000 ältere Personen, heißt es in der Antwort. Ihre Zahl ist demnach seit 2013 ebenso deutlich gestiegen wie die Zahl der Arbeitslosengeld-II-Bezieher in Aktivierungsmaßnahmen.

„Während die offizielle Arbeitslosigkeit sinkt, steigt die Zahl der Menschen, die aufgrund ihres Alters oder ihrer Teilnahme an sinnlosen Aktivierungsmaßnahmen aus der Statistik fallen“, kritisierte die Grünen-Politikerin Beate Müller-Gemmeke. „Sie gelten nicht mehr als arbeitslos, obwohl sie keinen Schritt näher an einem Job sind. Diese Schönrechnerei auf dem Rücken der Menschen ist absurd und muss endlich beendet werden.“

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