Arbeitsagentur-Chef Scheele "Wir brauchen 400.000 Zuwanderer pro Jahr"

München · Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit ist überzeugt, dass sich die Stabilität des Arbeitsmarktes nicht ohne Zuwanderung lösen lasse. Er fordert deshalb, deutlich mehr Zuwanderer ins Land zu holen als bisher.

 Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit Detlef Scheele.

Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit Detlef Scheele.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, appelliert an die Bundesregierung, deutlich mehr Zuwanderer ins Land zu holen als in den vergangenen Jahren. Deutschland gingen die Arbeitskräfte aus, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. Durch die demografische Entwicklung nehme die Zahl der potenziellen Arbeitskräfte im typischen Berufsalter bereits in diesem Jahr um fast 150.000 ab, in den kommenden Jahren werde es noch „viel dramatischer“, erklärte Scheele.

Deutschland könne das Problem nur lösen, indem es etwa Ungelernte qualifiziere, Arbeitnehmerinnen mit unfreiwilliger Teilzeit länger arbeiten lasse - und vor allem, indem es Zuwanderer ins Land hole. „Wir brauchen 400.000 Zuwanderer pro Jahr. Also deutlich mehr als in den vergangenen Jahren“, sagte Scheele. „Von der Pflege über Klimatechniker bis zu Logistikern und Akademikerinnen: Es werden überall Fachkräfte fehlen.“ Mit Blick auf mögliche Widerstände gegen Migration erklärte er: „Man kann sich hinstellen und sagen: Wir möchten keine Ausländer. Aber das funktioniert nicht.“

(lils/epd)
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