Kampf gegen Antisemitismus Kramp-Karrenbauer will Besuch von Holocaust-Gedenkstätten zur Pflicht machen

Berlin · Annegret Kramp-Karrenbauer will den Kampf gegen den Antisemitismus vorantreiben: Die CDU-Chefin hat nach ihrem Besuch in Israel verpflichtende Besuche von Schülern in Holocaust-Gedenkstätten vorgeschlagen.

 Annegret Kramp-Karrenbauer bei ihrem Besuch der Namenshalle in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.

Annegret Kramp-Karrenbauer bei ihrem Besuch der Namenshalle in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.

Foto: dpa/Ilia Yefimovich

Sie sagte der "Bild"-Zeitung: "Es geht da nicht nur um Flüchtlinge, sondern um alle Jugendlichen. Ich bin davon überzeugt, dass der Besuch einer Gedenkstätte auf jedem Lehrplan stehen und sich jeder zumindest einmal in seinem Leben damit auseinandersetzen muss."

Kramp-Karrenbauer forderte zudem ein entschiedeneres Vorgehen gegen Antisemitismus. Deutschland sei ein offenes Land, in dem Religionsfreiheit herrsche. "Es ist unsere historische Verpflichtung, Antisemitismus in jeder Form zu bekämpfen", sagte die Politikerin. Dabei müsse nicht zuletzt auf Bildung bei Kindern und Jugendlichen gesetzt werden. Aber klar sei auch: "Wir dürfen keine Orte zulassen, wo sich jemand mit Kippa nicht auf die Straße traut." Der Staat müsse dann diese Plätze und Straßen entsprechend besser schützen.

Auf die Frage, ob es ein besonderes Problem mit Antisemitismus bei Flüchtlingen gebe, antwortete Kramp-Karrenbauer: "Das kann man pauschal nicht sagen, aber natürlich ist es so, dass die Menschen, die aus anderen Kulturkreisen zu uns gekommen sind, eine andere Geschichte und Sozialisation haben." Es müsse daher deutlich gemacht werden: "Wir dulden keinen Antisemitismus. Wer in Deutschland bleiben will, muss das akzeptieren."

(felt/kna)
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