CSU-Generalsekretär in der Kritik Uni Prag soll Scheuers Doktorarbeit prüfen

München · Angesichts des Wirbels um seinen Doktortitel will CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer seine Doktorarbeit von der Universität in Prag auf mögliche Plagiate untersuchen lassen. Er werde die Karls-Universität bitten, die Vorwürfe zu prüfen, sagte Scheuer am Montag nach Teilnehmerangaben in einer Sitzung des CSU-Vorstands in München.

 CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer geht in die Offensive.

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer geht in die Offensive.

Foto: dpa, Andreas Gebert

Hintergrund ist, dass Scheuer eine Passage abgeschrieben haben soll, ohne dies als Zitat zu kennzeichnen.
CSU-Chef Horst Seehofer sagte nach Teilnehmerangaben, der Generalsekretär habe sein volles Vertrauen, die Sache sei erledigt. Daraufhin habe es in der Sitzung großen Applaus gegeben.

Zuvor hatte Scheuer die große mediale Berichterstattung über seinen Doktortitel kritisiert. Auf die Frage, ob er sich ungerecht behandelt fühle, sagte der CSU-Politiker: "Wenn man nachliest und die Sachen mehr als acht Jahre alt sind, dann wundert man sich schon über manche Darstellungen auf Titelseiten in epischer Breite."

Scheuer hatte an der Prager Karls-Universität ein sogenanntes "kleines Doktorat" erworben. Den Titel "Dr." ohne Zusatz darf er in Deutschland aber nicht führen - außer in Bayern und Berlin. Nachdem er wegen der Verwendung auch an anderen Orten in den Medien kritisiert worden war, hatte Scheuer am Freitag ganz darauf verzichtet, einen akademischen Titel zu tragen. Der Ombudsmann für die deutsche Wissenschaft, der Bonner Juraprofessor Wolfgang Löwer, sprach sich am Wochenende dafür aus, dass die Arbeit auf einen möglichen Plagiats-Tatbestand wissenschaftlich untersucht wird.

(dpa)
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