Stichwort Altötting - Wallfahrtsort in Niederbayern

Altötting (rpo). Altötting ist einer der Orte, die Papst Benedikt XVI. wohl am meisten am Herzen liegen. Sein Geburtshaus steht zwölf Kilometer östlich des oberbayerischen Wallfahrtsortes. Schon als Kind pilgerte er regelmäßig mit seiner Familie nach Altötting.

Die Erlebnisse im Kreis der Familie gehören nach den Worten Joseph Ratzingers zu seinen "frühesten und schönsten Erinnerungen". Wenige Wochen vor seiner Wahl zum Papst besuchte er 2005 mit seinem Bruder Georg den Ort. Den Montag verbringt Benedikt XVI. überwiegend dort.

In der 90 Kilometer östlich von München gelegenen 13.000-Einwohner-Stadt könnten die Katholiken "Kirche als mütterlich tragende Gemeinschaft erfahren", schreibt Benedikt XVI. im Geleitwort zum Stadtführer. Seit Juni ist er Ehrenbürger. Mehr als eine Million Menschen pilgern jährlich zur Schwarzen Madonna in die Gnadenkapelle. Die vermutlich im Burgund oder am Oberrhein geschnitzte Marienfigur mit dem Jesuskind kam um 1330 nach Altötting, wo die Gottesmutter seit dem neunten Jahrhundert verehrt wurde. Berichte von zwei Heilungswundern 1489 begründeten die nunmehr über 500-jährige Tradition der Wallfahrt. Städtepartnerschaften verbinden Altötting mit den Wallfahrtsorten Fatima, Loreto, Lourdes, Mariazell und Tschenstochau.

Im Umgang der Kapelle finden sich an die 2.000 Votivtafeln aus mehreren Jahrhunderten. Der Brauch, sich mit einem Bild bei der Gottesmutter für ihre Hilfe in der Not zu bedanken, hat sich bis heute erhalten. Auch das Herrscherhaus der Wittelsbacher, das Maria zur Schutzpatronin Bayerns machte, hat eine besondere Beziehung zu Altötting. Kurfürsten und Könige ließen ihre Herzen in silbernen Urnen in einer Wandnische nahe dem Gnadenbild bestatten.

(afp2)
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