Für den 12. April hat die Konrad-Adenauer-Stiftung zu einem sechsstündigen Symposium "Helmut Kohl - Ein Leben für Deutschland und Europa - Stationen seines Lebens" organisiert. Dazu haben sich hochkarätige Gäste angesagt. Reden sind unter anderem von CDU-Chefin Angela Merkel, Ex-US-Außenminister Henry Kissinger, vom früheren Präsidenten der EU-Kommission, Jacques Delors, von EU-Ratspräsident Jean-Claude Juncker und vom früheren polnischen Außenminister Wladyslaw Bartoszewski geplant. Als Brücke zur Zukunft darf der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, gegen Ende des Symposiums sprechen. Mißfelder gilt als großer Anhänger Kohls.

Kohl wurde am 3. April 1930 in Ludwigshafen geboren. Der Pfälzer machte früh Karriere. Mit 33 Jahren wurde er Fraktionschef im rheinland-pfälzischen Landtag, mit 36 wurde er CDU-Landeschef und mit 39 Ministerpräsident. 1973 wurde Kohl CDU-Vorsitzender, 1982 Bundeskanzler. Kohl regierte über 16 Jahre lang, an der Spitze der Partei stand er mehr als 25 Jahre - beides Rekordwerte in der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Als 1989 die Mauer fiel, wusste Kohl das historische Ereignis als Chance zur deutschen Wiedervereinigung zu nutzen. Trotz aller damit verbundenen Probleme ging er als Vater der Deutschen Einheit in die Geschichte ein. Auch die Überwindung der europäischen Teilung trieb Kohl voran. Ein Schatten fiel auf seine politische Biographie durch die 1999/2000 ins Rollen gekommene CDU-Spendenaffäre. Bis heute behält Kohl die Namen von Spendern für sich.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag im Jahr 2002 wurde es ruhiger um Kohl. CDU-Chefin Merkel, die einst die Emanzipation ihrer Partei von Kohl forcierte, hat die CDU wieder mit Kohl versöhnt. Merkel und Kohl vertrauen einander, der Alt-Kanzler ist ihr gelegentlicher Ratgeber.