Elektronische Warnungen Dobrindt plant neues Warnsystem gegen Falschfahrer

Passau · Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt plant nach einem Medienbericht elektronische Überwachung an allen Autobahn-Anschlussstellen als Schutz vor Geisterfahrern.

Das ist Alexander Dobrindt
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Foto: dpa, Maurizio Gambarini

Der CSU-Politiker wolle eine Sicherheitsüberprüfung sämtlicher Anschlussstellen und ein Pilotprojekt für elektronische Falschfahrerwarnungen auf den Weg bringen, schreibt die "Passauer Neuen Presse" in ihrer Montagausgabe.

So solle im Auftrag Dobrindts ein "digitales Testfeld Autobahn" entwickelt werden, heiße es aus dem Bundesverkehrsministerium. Dort sollen moderne und zukunftsweisende Systeme und Technologien erprobt und bewertet werden - darunter telematische Falschfahrerwarnungen. Noch dieses Jahr soll das Pilotprojekt der Öffentlichkeit präsentiert werden, so plant es das Ministerium laut "Passauer Neue Presse".

Für die Sicherheitsüberprüfung der Anschlussstellen habe die Bundesanstalt für Straßenwesen Checklisten konzipiert, die den zuständigen Bundesländern übersandt worden seien. Damit stünden jetzt einheitliche Kriterien für die Sicherheitsüberprüfung zur Verfügung, um alles auszuschließen, was Falschfahrten begünstigen könnte. Pro Jahr werden in Deutschland laut Autofahrerclub ADAC zwischen 2400 und 2700 Falschfahrten gemeldet, schreibt das Blatt weiter.

AvD: Pläne liegen seit Jahren auf dem Tisch

Vorschläge zum Schutz vor Geisterfahrern liegen nach Angaben des Automobilclubs von Deutschland (AvD) seit Jahren auf dem Tisch. Mit insgesamt 25 Millionen Euro könne ein ganzes System für alle Autobahnauffahrten in Deutschland realisiert werden, sagte AvD-Experte Johannes Hübner am Montag in Frankfurt.

So könnten an allen Auffahrten Induktionsschleifen in die Fahrbahn gelegt werden, die rotes Blitzlicht und Warnschilder in Gang setzen, sobald sie in falscher Richtung überfahren werden. Dieser Alarm könnte auch an die sowieso vorhandenen Notrufsäulen entlang der Autobahnen weitergegeben werden, damit Autofahrer schnell gewarnt werden. Hübner forderte eine Expertenrunde zu dem Thema.

ACE für bauliche Veränderungen

Der Auto Club Europa (ACE) reagiert verhalten auf den Vorschlag von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) für einen elektronischen Schutz vor Geisterfahrern. "Das kann nicht der alleinige Weg sein. Vordringlich sind bauliche Veränderungen an den Autobahnauffahrten", sagte der verkehrspolitische Sprecher des Vereins, Matthias Knobloch, am Montag der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Auch angesichts des zunehmenden Alters der Autofahrer sei es notwendig, die Autobahnauffahrten baulich zu verändern und damit übersichtlicher zu machen.

Nur wenn es die Gegebenheiten nicht erlaubten, seien mit Kameras und Blinkern ausgestattete Warnschilder sinnvoll. "Nagelbretter" auf den Auffahrten seien abzulehnen, weil Polizei und Rettungswagen im Ernstfall Zufahrten in der verkehrten Richtung nutzen können müssten.

(dpa)
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