Digitalisierung Aktionsrat Bildung fordert schnelles Internet für alle Schulen

München · Nach Einschätzung des Aktionsrats Bildung hinken Deutschlands Bildungseinrichtungen der Digitalisierung hinterher. In ihrem Jahresgutachten fordern die Bildungsforscher deshalb schnelles Breitband-Internet und WLAN - vom Kindergarten bis zur Universität.

 Schüler mit Tablet (Symbolbild).

Schüler mit Tablet (Symbolbild).

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

„Digitale Kompetenzen“ seien neben Rechnen, Schreiben und Lesen als „vierte Kulturtechnik“ anzusehen, heißt es in dem Papier des Aktionsrats unter Vorsitz des Hamburger Unipräsidenten Dieter Lenzen. „Deutschland hat im Bereich der Digitalisierung einen erheblichen Nachholbedarf“, sagte Lenzen. „Das gilt auch für das Bildungssystem.“

Alle Schulklassen sollen demnach mit einem „digitalen Klassenzimmer“ ausgestattet werden - soll heißen: ein Arbeitsplatz für die Lehrer mit PC, Projektor etc. sowie der Möglichkeit für die Schüler, Notebooks, Tablets oder Smartphones zu nutzen. Für alle Bildungsstufen solle es zentrale staatliche Beratungsstellen geben. Außerdem empfehlen die Wissenschaftler Digitalisierungsbeauftragte für alle Bildungseinrichtungen.

Auch für die ganz Kleinen haben Lenzen und Kollegen Empfehlungen: Kinder unter zwei sollen demnach zwar ohne Tablet oder Smartphone aufwachsen, doch ab dem Kindergartenalter hält der Aktionsrat den Einsatz digitaler Medien für sinnvoll. Ein „kreativer und an den Alltagsaktivitäten der Kinder anknüpfender Einsatz digitaler Medien“ sei ein wichtiger Grundstein digitaler Bildung.

Der Aktionsrat Bildung wird von der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) gefördert und finanziert. „Das Fach Informatik muss an allen weiterführenden Schulen als Pflicht- oder Wahlpflichtfach und als eigenständiges Unterrichtsfach im Lehramtsstudium angeboten werden“, sagte vbw-Präsident Alfred Gaffal.

(oko/dpa)
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