Fall Walter Lübcke „Aktenzeichen XY... ungelöst“ bringt nur wenige neue Hinweise

Kassel · „Eine ganz heiße Spur“ soll noch nicht dabei gewesen sein, berichtet die Polizei. Allerdings seien Fotos und Videos von Besuchern einer Kirmes in der Nähe des Tatorts per E-Mail eingegangen.

 Der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke im Jahr 2012.

Der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke im Jahr 2012.

Foto: dpa/Uwe Zucchi

Nach dem tödlichen Schuss auf den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) und der Fernsehfahndung in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ sind neue Hinweise bei den Ermittlern eingegangen. „Eine ganz heiße Spur war aber noch nicht dabei“, sagte der Soko-Sprecher der Polizei, Torsten Werner, am Donnerstagmorgen in Kassel.

Über das Hinweis-Telefon seien am Mittwochabend „ein paar wenige Anrufe eingegangen“. Die Ermittler hatten sich mehr davon versprochen, wie Werner sagte.

Außerdem seien aber auch während und nach der Sendung „einige Fotos und Videos“ von Besuchern einer Kirmes in der Nähe des Tatorts per Mail zugesandt worden. Die Dateien müssten aber noch ausgewertet werden. „Bislang haben wir keine konkreten Erkenntnisse“, sagte Werner.

Unterdessen wurde die Soko „Liemecke“ von etwa 20 auf rund 50 Beamte verstärkt. Es sei üblich, dass solch eine Einheit im Laufe der Ermittlungen aufgestockt werde, sagte Werner. Zuerst hatte das Nachrichtenportal „HNA.de“ über die Aufstockung der Soko berichtet.

Die Trauerfeier für den erschossenen Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) soll am 13. Juni (16 Uhr) in Kassel stattfinden. In der Martinskirche werde es einen Trauergottesdienst mit „protokollarischen Ehrenbekundungen“ geben, wie die stellvertretende Regierungssprecherin in Hessen, Elke Cezanne, am Donnerstagmorgen sagte. Zuvor hatten bereits andere Medien darüber berichtet.

Bei dem Trauergottesdienst werden Polizei und Bundeswehr eine Ehrenwache am Sarg halten, wie Cezanne sagte. Außerdem werde der Sarg mit der Hessen-Fahne bedeckt. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Martin Hein, werden sprechen.

Der Kasseler Regierungspräsident Lübcke war in der Nacht zum Sonntag auf der Terrasse seines Wohnhauses in Wolfhagen-Istha bei Kassel mit einer Schussverletzung am Kopf entdeckt worden. Laut Obduktion wurde der Politiker mit einem Kopfschuss aus nächster Nähe getötet. Das Motiv ist unklar.

Lübcke war in der Nacht zum Sonntag gegen 0.30 Uhr auf der Terrasse seines Wohnhauses in Wolfhagen-Istha (Kreis Kassel) mit einer Schussverletzung am Kopf entdeckt worden. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Die Obduktion ergab, dass der Politiker mit einem Kopfschuss aus nächster Nähe getötet worden war. Das Motiv ist unklar. Die Ermittler suchen Zeugen, die im Ort Verdächtiges gesehen oder Knallgeräusche wie Schüsse gehört haben.

(jms/dpa)
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