Technik für "Street View"-Aufnahmen Aigner fordert Aufklärung von Google

Hannover (RPO). Im Streit um das "Street View"-Projekt des Internetkonzerns Google hat das Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) das Unternehmen aufgefordert, die Technik in den Aufnahme-Autos komplett offenzulegen. "Wir wollen nun genau wissen, welche Instrumente hier wofür im Einsatz sind", sagte am Dienstag ein Ministeriumssprecher.

Das ist Ilse Aigner
12 Bilder

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Aigner reagierte damit auf einen Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Danach würden die Google-Autos, die mit einer 360-Grad-Kamera Haus für Haus fotografieren, die Fassaden zusätzlich mit einem Laser scannen. Niemand wisse genau, welche Daten Google noch erhebe, kritisierte das Ministerium. Behörden würden nur scheibchenweise informiert. Erst am Wochenende war bekannt geworden, dass Google entgegen vorheriger Beteuerungen mit den Autos auch Daten privater Computernetzwerke abgefangen hatte.

Die für Google zuständige Hamburger Datenschutzbehörde hat dem Unternehmen ein Ultimatum gestellt. Danach müsse der Konzern bis zum 26. Mai die Festplatten mit den Daten aus privaten Netzwerken der Aufsichtsbehörde übergeben, sagte deren Chef Johannes Caspar der Zeitung. Andernfalls drohe ein Bußgeld bis zu 300 000 Euro.

Aigner rechnet unterdessen mit massenhaften Protesten gegen das Fotografieren der Häuser. "Wir schätzen, dass bei Google mittlerweile weit über 10 000 Widersprüche von Bürgern eingegangen sind", sagte sie der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe). Diese Zahl werde wohl durch die illegale WLAN-Aktion noch einmal kräftig steigen, vermutete Aigner.

(DDP/born)
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