Medienbericht Deutschland erteilt mehr als 5.600 Visa für Ortskräfte aus Afghanistan

Berlin · Wer in Afghanistan für die Bundeswehr oder das Entwicklungsministerium gearbeitet hat, ist seit der Machtübernahme der Taliban in Gefahr. Rund 15.000 Menschen warten auf die von Deutschland zugesicherte Evakuierung.

 Afghaninnen demonstrieren am 28. Dezember in Kabul gegen ohne Gerichtsverfahren durchgeführte Hinrichtungen ehemaliger Amtsträger durch das Taliban-Regime.

Afghaninnen demonstrieren am 28. Dezember in Kabul gegen ohne Gerichtsverfahren durchgeführte Hinrichtungen ehemaliger Amtsträger durch das Taliban-Regime.

Foto: AFP/MOHD RASFAN

Seit der Machtübernahme der Taliban in Kabul haben deutsche Auslandsvertretungen in der Region mehr als 5.600 Visa für Ortskräfte sowie besonders gefährdete Menschen aus Afghanistan ausgestellt. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch) unter Berufung auf das Auswärtige Amt in Berlin. Der Löwenanteil der Visa für Ortskräfte und besonders Gefährdete - rund 3700 Dokumente - seien von der deutschen Botschaft in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad erledigt worden. Die Botschaften in Islamabad und im indischen Neu-Delhi hätten zudem etwa 1.100 Visa im Bereich Familiennachzug erteilt.

"Da die Einreise für afghanische Staatsangehörige nach Usbekistan und Indien aktuell nicht möglich ist, obliegt es derzeit vor allem der Botschaft in Islamabad, einen Großteil der Visaanträge von afghanischen Staatsangehörigen zu bearbeiten", hieß es aus dem Außenministerium. Aber auch andere deutsche Auslandsvertretungen in der Region wie etwa in Taschkent, Neu-Delhi, Teheran, Doha, Ankara oder Istanbul seien in der Angelegenheit aktiv gewesen. Die diplomatischen Standorte in Pakistan, Usbekistan und Indien seien "voll arbeitsfähig", so das Auswärtige Amt.

(peng/kna)
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